Schweizer-Laufhund

Schweizer Laufhund

Bereits die Römer stellten den Schweizer Laufhund auf einem Mosaik aus dem Jahre 1735 dar. Schon im 15. Jahrhundert nutzen die Italiener diese Rasse als wertvolle Hilfe für die Jagd auf Hasen. Der Schweizer Laufhund ist demnach eine sehr alte Hunderasse mit schweizer Ursprung.

Neben den Italienern sind auch die Franzosen aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten auf den Schweizer Laufhund aufmerksam geworden. Es wird vermutet, dass die Franzosen den Laufhund mit in die Schweiz brachten. Daraufhin wurde im Jahr 1882 der erste Rassestandard festgehalten.

Ursprünglich gab es fünf Varianten dieser Hunderasse. Den Thurgauer Laufhund gibt es heute allerdings nicht mehr. Heute gibt es den Schweizer Laufhund in vier Varietäten:

  • Berner Laufhund
  • Luzerner Laufhund
  • Jura Laufhund
  • Schwyzer Laufhund

Sie alle haben die gleichen jagdlichen und charakterlichen Rasseeigenschaften. Unterschiede gibt es hingegen bei der Fellfarbe. Der Begriff „Schweizer Laufhund“ fasst die Varietäten seit 1933 in einem einheitlichen Rassestandard zusammen.

Im FCI-Rassestandard ist der Schweizer Laufhund in der Gruppe 6 (Laufhunde) in der Sektion 1.2 (Mittelgroße Laufhunde) unter der Standard-Nummer 59.

Äußeres Erscheinungsbild des Schweizer Laufhundes

Größe und Gewicht:

Hündinnen liegen mit einer Größe zwischen 47 und 57 cm im Idealbereich. Rüden werden etwas größer und messen 49-59 cm. Laut Rassestandard gibt es in Bezug auf die Körpergröße keine Toleranz. Je nach Größe wiegt ein Schweizer Laufhund etwa 15-20 kg.

Farbe:

Die Fellfarbe unterscheidet sich je nach Varietät. Bei allen Rassevarianten ist das Haarkleid kurz, dicht und glatt.

  • Berner Laufhund: weiße Grundfarbe mit schwarzem Sattel oder Flecken. Lohfarbene Abzeichen (Brand) über den Augen, auf der Innenseite der Ohren, um den Anus oder an den Wangen kommen vor.
berner-laufhund
Berner Laufhund
  • Luzerner Laufhund: „blau“ aus einer Verbindung von schwarzen und weißen Haaren, stark gesprenkelt. Hinzu kommen ein schwarzer Sattel oder schwarze Flecken und Brand an Wangen, über den Augen, an Brust und Beinen sowie um den Anus.

Luzerner-Laufhund
Luzerner Laufhund
  • Jura Laufhund: Lohfarben mit einem Mantel aus schwarzem Fell. Auch hier kommt den lohfarbene Abzeichen über den Augen, Wangen, um den Anus und an den Beinen hinzu. Einige Hunde haben zudem einen weißen, kleinen Fleck an der Brust, welcher auch gesprenkelt sein kann.
Jura Laufhund
Jura Laufhund Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/57/09057110_Jura_Laufhund.jpg
  • Schwyzer Laufhund: Weiße Grundfarbe mit orangen Flecken, Mantel oder Sattel. Einige orangefarbenen Sprenkel können vorkommen.
Schwyzer Laufhund

Körperbau:

Eine edle Linie bilden Hals, Rücken und Kruppe.Der Hals ist dabei relativ lang, der Rücken gerade und fest. Die Kruppe fällt sanft ab und geht in die mittellange Rute über. An der Spitze biegt sich die Rute leicht nach oben. Bei Entspannung trägt der Schweizer Laufhund die Rute hängend, in Aktion trägt er sie über der Rückenlinie. Dabei wird sie allerdings nicht über dem Rücken gekippt oder gar eingerollt.

Die Beine des Schweizer Laufhundes sind muskulös und trocken. Sie sind gerade gewachsen und werden weder ein- noch auswärts gedreht. An den runden Pfoten sind die Ballen rau und robust. Die Zehen liegen eng aneinander.

Insgesamt bildet der Schweizer Laufhund eine elegante und harmonische Erscheinung. In der Zucht wird auf dieses edle Äußere oft großen Wert gelegt.

Kopf und Ohren:

Die Kopfform des Schweizer Laufhundes ist lang und schmal. Der Fang ist dabei etwa ebenso lang wie der Oberkopf und weder eckig noch spitz. Nicht stark ausgeprägt ist der Stop. Der Nasenrücken kann gerade oder leicht gewölbt gewachsen sein und geht in einen schwarzen Nasenschwamm über. Je nach Fellfarbe sind die Augen des Laufhundes in dunklerem oder hellerem Braun. Sie sind mittelgroß und leicht oval und geben einen sanften Ausdruck.

Die Hängeohren sind tief angesetzt und lang gewachsen. Sie reichen bis zur Nasenspitze und abgerundet an den Enden.

Besondere Eigenschaften

Wesen:

Der Schweizer Laufhund gilt als besonders charakterstark und stolz. Er neigt dazu, selbstbewusst seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Seine Intelligenz gibt ihm in Kombination mit seinem großen Selbstbewusstsein die nötigen Werkzeuge dazu. Eine gewisse Sturheit kommt also typischerweise vor.

Der Laufhund ist temperamentvoll und ein passionierter Jäger. Seinem Besitzer gegenüber zeigt er sich jedoch folgsam und treu gebunden. Zudem gilt er als empfindsam und liebevoll. In seinem Zuhause zeigt er sich freundlich und umgänglich. Trotz des eigensinnigen Wesens gilt der Schweizer Laufhund keineswegs als aggressiv. Er kann sich gut anpassen und kommt normalerweise gut mit Kindern oder Artgenossen aus. Ausdauernd genießt er Spieleinheiten und andere Aktivitäten mit seinen sozialen Kontakten.

Mögliche Einsatzgebiete:

Die Passion für die Jagd liegt dem Schweizer Laufhund in den Genen. Vor allem bei der Hasenjagd fühlt sich der edle Jagdhund in seinem Element. Ausdauernd und kraftvoll ist er vor allem bei der Nachsuche auf Hase und Reh ein wahrer Profi. Durchaus lebt er seine Leidenschaft aber auch bei der Jagd auf Fuchs und Schwarzwild aus. Man sollte hier jedoch darauf achten, dass der Hund es bei der Suche nach Wild nicht übertreibt und die Beute nicht selbst fängt.

Die Spürnase des Schweizer Laufhundes wird aber auch in anderen Bereichen gern gesehen. Hundesportarten wie Mantrailing oder CaniCross bilden eine willkommene Abwechslung. Wird der Schweizer Laufhund nicht für die Jagd verwendet, sollte er in jedem Fall einer ähnlichen Beschäftigung nachgehen um seinen Spürsinn und Jagdinstinkt nutzen zu können.

Haltung:

Empfohlen wird die Haltung als Jagdhund in ländlicher Region. Der Schweizer Laufhund ist temperamentvoll und voller Bewegungsdrang. Lebt der Jagdhund in einer Stadtwohnung, kann sich das Ausleben seiner Energie als schwierig herausstellen. Täglich mehrere Kilometer Auslauf gehören für den Schweizer Laufhund dazu. Die Spaziergänge sollten abwechslungsreich und spannend für den cleveren Jagdhund gestaltet werden. Dessen sollte man sich vor der Anschaffung bewusst sein. Die nötige Zeit und körperliche Konstitution müssen vorhanden sein.

Als gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Jagd bietet sich vor allem lange Wanderungen an. Mit dem Verstecken einiger Leckerbissen macht man demSchweizer Laufhund dabei eine große Freude. Mit Hingabe verfolgt er die Duftspur bis er sein Ziel erreicht.

Pflege und Gesundheit:

Die Fellpflege gestaltet sich bei demSchweizer Laufhund als sehr unkompliziert. Regelmäßiges Ausbürsten von abgestorbenem Haar und Schmutz ist ausreichend. Mehr Aufmerksamkeit benötigen die langen Hängeohren. Eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung ist das A und O um Entzündungen vorzubeugen. Da der Jagdhund gerne in der Natur unterwegs ist, empfiehlt es sich, den Hund nach den Ausflügen auf Zecken abzusuchen.

Rassespezifische Krankheiten sind nicht bekannt. Die Lebenserwartung liegt beim robusten Schweizer Laufhund bei etwa 13 Jahren.

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