Der Appenzeller Sennenhund ist ein mittelgroßer, sehr vielseitiger Arbeitshund, der sich heutzutage auch als Familienhund größerer Beliebtheit erfreut.
In den Schweizer Bergen besteht seine Aufgabe teils noch heute im Zusammentreiben und Hüten der Viehherden und im Bewachen von Haus und Hof.
Die ersten Aufzeichnungen über die Existenz eines Appenzeller Sennenhundes finden sich 1853 im „Tierleben der Alpenwelt“. Die fleißigen Tiere waren im Appenzeller Land auch als „Treiberli“ bekannt.
1906 wurde der „Appenzeller Sennenhunde Club“ gegründet, 1914 der erste Rassestandard erstellt.
In der Rassensystematik der FCI wird der Appenzeller Sennenhund in Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen), Sektion 3 (Schweizer Sennenhunde), Standard Nr. 46, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild Appenzeller Sennenhund
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Größe
Die Widerristhöhe des Rüden beträgt 52-56 cm, die der Hündin 50-54 cm. Bei beiden sind jeweils 2 cm Abweichung nach oben und unten zulässig.
Gewicht
Im Rassestandard sind keine festen Gewichtsangaben vermerkt.
Üblicherweise liegt das Gewicht bei etwa 22-30 kg.
Farbe
Die Grundfarbe des Appenzeller Sennenhundes ist Schwarz oder Havannabraun. Hinzu kommen weiße sowie lohfarbene (rotbraune) Abzeichen. Diese sollen möglichst symmetrisch angeordnet sein.
Die lohfarbenen Abzeichen befinden sich
-über den Augen,
-an den Backen,
-im Brustbereich und
-an den Gliedmaßen.
Dabei sollen sie stets zwischen der Grundfarbe und den weißen Anteilen angeordnet sein.
Die weißen Abzeichen befinden sich
-am Kopf als durchgehende Blesse (weißer „Strich“ in der Gesichtsmitte)
-am Kinn und an der Kehle bis hin zur Brust
-an allen Pfoten
-an der Rutenspitze.
Ein weißer Nackenfleck ist erlaubt, ein halber (oder dünner ganzer) weißer Halsring ist zwar nicht erwünscht, wird aber toleriert.
Das robuste, wetterfeste Fell besteht aus festem, glänzendem Deckhaar und einer dichten Unterwolle.
Körperbau
Der kräftige Hund steht annähernd im quadratischen Format, das bedeutet, seine Widerristhöhe entspricht in etwa der Länge seines Rumpfes (das Verhältnis von Widerristhöhe zur Körperlänge soll 9:10 betragen). Seine Proportionen sind insgesamt harmonisch.
Der leicht keilförmige Kopf hat eine mittlere Größe. Der Schädel ist relativ flach, der Stop nur mäßig ausgebildet. Der Nasenrücken ist gerade. Hunde mit schwarzer Grundfarbe haben einen schwarzen Nasenspiegel, havannafarbene einen dunkelbraunen.
Die mandelförmigen Augen sind verhältnismäßig klein. Sie haben einen lebhaften, pfiffigen Ausdruck. Ihr Braunton richtet sich nach der Grundfarbe des Hundes; während bei schwarzen Tieren Dunkelbraun vorherrscht, haben havannafarbene Exemplare meist etwas hellere Augen. Auch ihre Augenfarbe soll jedoch so dunkel wie möglich sein.
Die dreieckigen Ohren haben eine abgerundete Spitze.
Der kräftige Hals mündet in einen geraden Rücken von mittlerer Länge. Die Lendenpartie ist kurz und muskulös. Die Kruppe verläuft flach. Die mittellange Rute wird in der Bewegung über die Kruppe gerollt getragen (sogenannte Posthornrute).
Die Brust ist tief und breit mit ausgeprägter Vorbrust.
Die kräftigen Vordergliedmaßen stehen gerade und parallel. Die muskulöse Hinterhand weist in ihren Gelenken relativ große Winkel auf, dies bewirkt eine ziemlich steile Stellung.
Bei seiner relativ massigen Gestalt ist der Hund dennoch sehr agil und zeigt energische, raumgreifende Bewegungen.
Besondere Eigenschaften
Wesen
Der freundliche Appenzeller Sennenhund ist kein Hund für Stubenhocker. Er ist lebhaft und hat einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Als Arbeitshund benötigt er eine interessante Beschäftigung, die ihn geistig und körperlich auslastet.
Der intelligente Hund hat eine rasche Auffassungsgabe und lernt schnell. Als relativ selbständig arbeitender Bauernhund musste er in der Lage sein, eigene Entscheidungen zu treffen, daher ist seine Erziehung nicht ganz einfach.
Unbedingte Konsequenz ist dabei ebenso wichtig wie ein freundliches, geduldiges Vorgehen.
Das Bewachen von Haus und Hof gehörte stets zu seinen Aufgaben, daher verhält er sich Fremden gegenüber häufig etwas misstrauisch. Eine gewisse Bellfreudigkeit ist bei ihm vorhanden.
In seiner Familie gibt der Hund einen angenehmen, unkomplizierten Hausgenossen ab, der sich auch mit Kindern, Artgenossen und anderen Haustieren gut versteht.
Mögliche Einsatzgebiete
Neben seinen ursprünglichen Einsatzgebieten als Hüte-, Treib- und Wachhund kann der Appenzeller Sennenhund auch weitere anspruchsvolle Aufgaben übernehmen. Für eine Ausbildung als Lawinen- und Blindenführhund erweist er sich als gut geeignet.
Soll er als reiner Familien- und Begleithund gehalten werden, so ist dies zwar problemlos möglich, es muss aber darauf geachtet werden, dass der Hund eine angemessene Aufgabe bekommt. Hundesportarten wie Agility oder Flyball sind eine gute Möglichkeit, ihn adäquat zu beschäftigen.
Das Apportieren bereitet den meisten Vertretern der Rasse große Freude, und auch zu sportlichen Betätigungen wie Joggen, Wandern oder Radfahren kann der Appenzeller Sennenhund mitgenommen werden.
Haltung und Pflege
Eine ländliche Haltung kommt dem Hund sehr entgegen, bei entsprechender Auslastung und täglich genügend Bewegung -auch in Form von Freilauf- kann er jedoch auch in der Stadt gehalten werden.
Die Fellpflege ist verhältnismäßig einfach; ein regelmäßiges Bürsten genügt.
Gesundheit
Beim Appenzeller Sennenhund häufiger auftretende Erkrankungen sind
-die Hüftgelenksdysplasie (HD)
-die Ellbogendysplasie (ED)
-der Graue Star (Katarakt)
-Hauttumoren
-Ektopische Ureter (an der falschen Stelle einmündende Harnleiter; es handelt sich dabei um eine angeborene Missbildung des Harntraktes).
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 12 Jahren.
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