Im 19. Jahrhundert entstand in England der Staffordshire Bullterrier aus gezielten Anpaarungen zwischen Bulldoggen und Terriern. Für die damals in den Arbeitersiedlungen sehr beliebten (illegalen) Hundekämpfe erhielt er so den Mut und die Schärfe der Terrier sowie die Masse und Kampfkraft der Bulldoggen. Er wurde auch zur Rattenbekämpfung eingesetzt und lebte mit den Familien der Arbeiter auf engstem Raum zusammen.
1930 erfolgte ein scharfes staatliches Durchgreifen, welches die Hundekämpfe auf ein Minimum zurückgehen ließ. In der Hand verantwortungsvoller Züchter wurde der Staffordshire Bullterrier in der Folgezeit ein schön anzusehender, beliebter Begleithund.
In der Rassensystematik der FCI wird der Staffordshire Bullterrier in Gruppe 3 (Terrier), Sektion 3 (Bullartige Terrier), Standard Nr. 76, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild
Größe
Die Hunde erreichen eine Widerristhöhe von 35,5-40,5 cm.
Gewicht
Das Gewicht beträgt beim Rüden 12,7-17 kg, bei der Hündin 11-15,4 kg.
Farbe
Das Fell ist weiß, schwarz, rot, blau, falbfarben oder gestromt. Eine Scheckung ist häufig. Unerwünschte Farbschläge sind Schwarz mit Loh oder leberfarben.
Der Staffordshire Bullterrier hat ein glattes, kurzes, relativ dichtes Haarkleid.
Körperbau
Das Gesamtbild des Hundes ist kraftvoll bei relativ geringer Größe, dennoch aber nicht plump oder untersetzt.
Der breite Kopf ist kurz mit deutlichem Stop. Der Kiefer ist stark mit großen Zähnen und einem perfekten Scherengebiss. Zulässige Formen der Ohren sind das Rosen- und das Halbstehohr; unerwünscht sind vollständige Stehohren und Schlappohren. Der kurze Hals ist muskulös, er verbreitert sich zu den Schultern hin und geht in einen geraden Rücken über. Die Brust ist breit und tief mit gut gewölbten Rippen.
Die mittellange Rute wird recht tief getragen. Die Gliedmaßen haben eine gute Knochenstärke. An der Vorderhand stehen die Läufe relativ weit auseinander; die Läufe der Hinterhand stehen parallel.
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Besondere Eigenschaften
Wesen
Der Staffordshire Bullterrier ist intelligent, selbstsicher, mutig und sehr bewegungsfreudig.
Seinen Bezugspersonen gegenüber verhält er sich sehr freundlich und sensibel. Dem Hund wird eine besondere Kinderfreundlichkeit nachgesagt, dennoch sollte er, wie jeder andere Hund auch, niemals mit ihnen alleine gelassen werden. Bereits im Welpenalter muss darauf geachtet werden, dass der Hund sehr gut sozialisiert und konsequent erzogen wird. Sein ursprüngliches Zuchtziel sollte dabei immer im Hinterkopf behalten werden.
Mögliche Einsatzgebiete
Ein gut erzogener und bestens sozialisierter Staffordshire Bullterrier ist ein angenehmer Familien- und Begleithund, der sich besonders in England nach wie vor großer Beliebtheit erfreut.
Zu sportlichen Aktivitäten kann der Hund problemlos mitgenommen werden.
Auch für Hundesportarten wie Agility ist er nicht ungeeignet.
Es gibt auch Exemplare, die als Rettungshunde oder bei der tiergestützten Therapie eingesetzt werden.
Haltung und Pflege
Der Staffordshire Bullterrier ist ein Hund für Fortgeschrittene.
In vielen deutschen Bundesländern sowie in Teilen Österreichs und der Schweiz wird er als sogenannter Listenhund geführt, d. h. seine Anschaffung und Haltung ist mit strengen Auflagen verbunden. Der Import nach Deutschland ist verboten.
Eine Haltung des Hundes in einer Stadtwohnung ist prinzipiell möglich, wobei auf eine gute körperliche sowie geistige Auslastung geachtet werden muss. Auch der Kontakt zu anderen Hunden sollte frühzeitig trainiert werden, damit es im Umgang mit ihnen zu keinen Problemen kommt.
Das kurze Fell ist pflegeleicht.
Gesundheit
Der Staffordshire Bullterrier neigt zu Haut- und Nierenerkrankungen. Auch Augenerkrankungen (z. B Grauer Star / Katarakt) sowie die Patellaluxation (Herausgleiten der Kniescheibe aus ihrer Führung) kommen häufiger vor. Die Lebenserwartung liegt bei 12 bis 14 Jahren.
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