Pharaonenhund

Pharaonenhund, das klingt nach Pyramiden, alten Ägyptern und Hieroglyphen. In Wirklichkeit aber zweifeln Experten den nahen Osten und Ägypten als Herkunftsregionen dieser Hunderasse längst an. Der Pharaonenhund, auch als Pharaoh Hound oder Kelb tal-Fenek bezeichnet, weckte die Aufmerksamkeit der Engländer, als diese 1960 Malta besuchten. Erst seit 1977 gilt die Bezeichnung ausschließlich für diese Rasse, die von der FCI in Sektion 6, Gruppe 5 unter Standard-Nummer 248 geführt wird.

 

Das äußere Erscheinungsbild eines Pharaonenhund

Gewicht

Der Pharaonenhund erreicht im ausgewachsenen Zustand ein Gewicht zwischen 18 und 25 Kilogramm.

 

Größe

Rüden dieser Rasse werden zwischen 56 und 63,5 Zentimetern groß, Hündinnen erreichen eine Widerristhöhe von 53 und 61 Zentimetern.

Farbe

Pharaonenhunde sind rostbraun und können helleres oder dunkleres Fell tragen. Diesen Hunden fehlt schwarze Pigmentierung, weswegen auch Nase und Augenlider hell ausfallen. Laut Standard sind weiße Stellen an der Spitze der Rute, der Brust und an den Zehen erlaubt. Auch eine feine, weiße Blesse zwischen den Augen ist möglich.

Körperbau

Der Pharaonenhund verfügt über den schlanken und eleganten Körperbau eines Windhundes. Seine Muskulatur ist dank des kurzen Fells gut sichtbar. Sein Kopf ist langgestreckt und verfügt über große, aufrecht stehende Fledermausohren. Seine schlanke Rute trägt der Pharaonenhund entweder hängend oder auch aufrecht.

Besondere Eigenschaften

Wesen

Das Wesen des Pharaonenhundes gleicht in vielen Punkten dem anderer Windhunderassen. Er verfügt über eine gewisse Lebhaftigkeit und gilt als sehr sensibel. Darüber hinaus ist der Pharaonenhund sehr wachsam und kann Besuch in der Wohnung anzeigen. Auch behält es sich der Pharaonenhund vor, bei seiner Erziehung „mitzureden“. Eine gewisse Unabhängigkeit bewahrt er sich auch im gut sozialisierten Zustand, weswegen bei der Erziehung ein wenig Geduld vonnöten ist. Auf keinen Fall sollten Hunde dieser Rasse mit harter Hand geführt werden. Viel wichtiger ist es, sein Vertrauen zu gewinnen und ihm mit viel Empathie zu begegnen. Dann entscheidet er sich gerne dazu, seinem Menschen zu folgen.

Dabei ist der Pharaonenhund ein sehr intelligenter Vierbeiner, der Menschen gegenüber äußerst freundlich und frei von jedweder Aggression agiert. Die Verträglichkeit mit Artgenossen ist bei Hündinnen in aller Regel problemlos gegeben, während manche Rüden Geschlechtsgenossen  gegenüber aufbrausender sein können. Ihrem Menschen schließen sich Pharaonenhunde bereitwillig an und erweisen sich als treu und verspielt. Der ausgeprägte Jagdtrieb dieser Rasse macht ein Ableinen in freier Natur oftmals unmöglich.

Mögliche Einsatzgebiete

In seiner Heimat wird der Pharaonenhund auch heute noch zur Jagd auf Kaninchen verwendet. Hier zeigt er mit seinem besonderen bellen, als Kurriera bezeichnet, Kleinwild an und fordert seine Artgenossen dazu auf, ihn zu unterstützen. Pharaonenhunde können durchaus beim Coursing eingesetzt werden, da sie sehr lauffreudig sind und sich hier entsprechend austoben.

 

Haltung und Pflege des Pharaonenhundes

Ein Pharaonenhund braucht nicht unbedingt eine große Wohnung, auch wenn er die Vorzüge eines Gartens sicherlich zu schätzen weiß. An der Seite seiner Menschen zeigt er sich in der Wohnung eher ruhig und ausgeglichen, weswegen er gerne als Familienhund gehalten wird. Das jedoch gilt nur dann, wenn der Mensch dem starken Bewegungsdrang dieser Rasse gerecht wird. Lange Spaziergänge sind ein absolutes Muss. Gut ist es auch, wenn sich der Pharaonenhund gemeinsam mit Artgenossen regelmäßig auf eingezäunten Grundstücken frei bewegen kann. Ein Leben in der Großstadt ist nichts für den Pharaonenhund, da die Möglichkeiten für Auslastung in der Natur hier oftmals nicht ausreichen. Während der kühleren Jahreszeiten sollte der Pharaonenhund einen Mantel tragen, da er aufgrund fehlender Unterwolle zum Frieren neigt.

Bei der Haltung ebenfalls eine Rolle spielen kann die Bellfreudigkeit des Pharaonenhundes. Die Wachsamkeit dieser Rasse führt bei manchen Hunden dazu, dass sie regelmäßig Laut geben. Dieser Drang lässt sich meist nicht komplett eindämmen, weswegen Halter mit der Kommunikativität ihres Hundes rechnen und leben müssen. Abgesehen von dieser Tatsache aber ist das Leben mit einem ausgelasteten Pharaonenhund sehr angenehm und auch die Fellpflege beschränkt sich auf ein Minimum. Gelegentliches Bürsten genügt voll und ganz.

 

Gesundheit

Wenngleich der Pharaonenhund etwas fragil wirkt, ist er abgesehen von seiner Kälteempfindlichkeit doch überraschend robust. Rassetypische Erkrankungen sind nicht bekannt. Etwas Vorsicht ist geboten, was die Ernährung betrifft, da Pharaonenhunde gerne und viel fressen. Um Übergewicht zu vermeiden, sollte daher ein artgerechter Speiseplan befolgt werden. So erreicht der Pharaonenhund ein Alter von elf bis 14 Jahren, wobei sich seine Agilität zu Seniorenzeiten etwas abmildert.

 

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