Der Großpudel ist eine der vier Varietäten des Pudels.
Aus zeitgenössischen Darstellungen weiß man, dass es bereits im antiken Griechenland Hunde seines Typs gegeben hat. Schon damals wurden die Tiere auf die typische Weise geschoren, welche dem Hund ein löwenartiges Aussehen verleiht.
Seine Vorfahren wurden zur Jagd auf Wassergeflügel genutzt. Das lockige, gut gegen Kälte isolierende Fell dieser Wasserhunde besitzt auch der Großpudel, wie wir ihn heute kennen.
Der elegante Hund wird auch Königspudel genannt.
In der Rassensystematik der FCI wird der Großpudel in Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde), Sektion 2 (Pudel), Standard Nr. 172, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild
Größe:
Die Widerristhöhe soll mindestens 45 cm und maximal 60 cm betragen; der Rassestandard sieht eine Toleranz von 2 cm vor.
Gewicht:
Feste Gewichtsangaben fehlen im Rassestandard.
Üblicherweise beträgt das Gewicht des Großpudels etwa 18-30 kg.
Farbe:
Die Farben des Großpudels sind:
-Weiß
-Braun (kein Beige)
-Schwarz
-Grau
-Apricot
-Rotfalb.
Weiße Flecken auf der Grundfarbe sind unerwünscht.
Die meisten Großpudel, die heutzutage zu sehen sind, haben ein gelocktes Haarkleid (sog. Wollpudel). Es ist fein und dicht.
Der Schnürenpudel hingegen ist heute eher selten anzutreffen. Sein üppiges Haarkleid bildet mindestens 20 cm lange Schnüre.
Die pigmentierte Haut soll in ihrem Farbton der Haarfarbe entsprechen. Weiße Tiere sollen eine silbergraue Hautfarbe aufweisen.
Körperbau:
Wie alle Pudel ist auch der Großpudel sehr harmonisch gebaut. Der Gesamteindruck ist der eines eleganten, stolzen Hundes. Er ist geringfügig länger als hoch.
Sein Kopf muss in der Größe harmonisch zum restlichen Körper passen. Er darf weder zu fein noch zu schwer sein. Die Länge der Schnauze soll etwa 9/10 der Schädellänge betragen. Der Stop ist mäßig ausgeprägt.
Die Augen sind mandelförmig. Sie haben einen feurigen Ausdruck. Ihre Farbe ist dunkel, d. h. schwarz oder dunkelbraun, nur bei brauner Fellfarbe haben die Augen einen helleren Farbton (dunkel bernsteinfarben).
Die relativ langen Ohren hängen herab.
Der mittellange Hals ist im Bereich der Nackenlinie leicht gebogen. Er darf keine Wamme tragen. Der Rücken ist kurz und straff, die Lendenpartie gut bemuskelt.
Die Rute wird in der Bewegung nach oben gerichtet getragen; in der Ruhe hängt sie herab.
Der Brustkorb soll bis zu den Ellenbogen reichen. Seine Breite soll 2/3 der Tiefe betragen. Die Brustbeinspitze soll etwas hervortreten.
Die gut bemuskelten Vordergliedmaßen sind gerade und parallel. Der Winkel im Schultergelenk soll etwa 110° betragen. Die Hintergliedmaßen stehen parallel mit guter Winkelung im Sprunggelenk. Afterkrallen dürfen nicht vorhanden sein.
Die Bewegungen des Hundes sind leichtfüßig und elegant.
Besondere Eigenschaften
Wesen:
Wie alle Pudel ist auch der Großpudel sehr intelligent. Er lernt schnell und hat ein freundliches, einnehmendes Wesen. Seiner Bezugsperson ist er treu ergeben.
Er bewegt sich gerne und gibt einen vielseitigen Begleiter im Alltag ab.
Im Gegensatz zu den kleineren Varietäten des Pudels kann er mitunter etwas temperamentvoller, eigensinniger und mit einem größeren Jagdtrieb ausgestattet sein. Daher ist darauf zu achten, dass der Hund konsequent erzogen sowie körperlich und geistig ausgelastet wird.
Mit Kindern versteht er sich in der Regel gut.
Mögliche Einsatzgebiete:
Bei entsprechender Auslastung ist der Großpudel ein angenehmer Familien- und Begleithund. Er liebt ausgiebige Spaziergänge, Apportierspiele sowie weitere sportliche Aktivitäten. Auch Hundesportarten wie Agility oder Obedience bereiten ihm Freude. Dank seiner sehr guten Nase kann er auch zur Fährtenarbeit sowie für die Ausbildung als Rettungshund herangezogen werden.
Haltung und Pflege
Wird sein Bewegungsbedarf berücksichtigt und erhält er ausreichend Beschäftigung und Zuwendung, kann der Großpudel auch in einer Stadtwohnung gehalten werden.
Wie bei allen großen Hunderassen können viele Treppenstufen in einem Haus ohne Aufzug bei Krankheit bzw. Verletzung des Hundes oder im Alter zum Problem werden, was vor der Anschaffung bedacht werden sollte.
Wie alle Pudel haart auch der Großpudel nicht. Sein Fell wächst stetig nach. Es muss regelmäßig gebürstet werden; die rassetypische Schur erfolgt etwa alle 8 Wochen. Dabei gibt es verschiedene Schnitte: Üblich sind der sogenannte Puppy-Clip sowie die Modeschur.
Gesundheit
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) tritt beim Großpudel gelegentlich auf. In der Zucht ist die Untersuchung darauf vorgeschrieben.
Bei der Sebadenitis handelt es sich um eine vermutlich genetisch bedingte Erkrankung, die bei Pudeln häufiger vorkommt. Dabei kommt es zu einer Entzündung der Talgdrüsen in der Haut. Die Talgdrüsen gehen dabei zugrunde; die Haut wird trocken und schuppig. Auch Haarverlust kann eine Folge sein.
Die Lebenserwartung ist mit etwa 10-15 Jahren für einen Hund dieser Größenordnung relativ hoch.
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