Der belgische Griffon zählt zu den belgischen Kleinhunderassen und gehört zu den Zwerggriffons. Er stammt vom rauhaarigen „Smousje“ ab, welcher ursprünglich in der Region um Brüssel lebte. Es wurde im 19. Jahrhundert der Mops und der King Charles Spaniel eingekreuzt, was heute den Belgischen Griffon ausmacht. Besonders der buschige Bart wurde zu dessen Erkennungsmerkmal. Seinerzeit wurde der Belgische Griffon zum Bewachen von Kutschen und zum Fernhalten von Nagetieren an den Viehställen eingesetzt. Auch heute noch gilt diese Rasse als wachsam.
Die Königin Marie-Henriette von Belgien war eine große Anhängerin des Belgischen Griffons, wodurch er große Popularität erfuhr. Dadurch wurde die kleine Hunderasse auch ins Ausland gebracht und gezüchtet und wurde mehr und mehr verbreitet.
Es gibt drei unterschiedliche Rassevariationen des Belgischen Griffon:
- Der Griffon Bruxellois (raues, rötlich bis rotes Fell, Bart)
- Der Griffon Belge (raues, schwarzes/lohbarbenes Fell, Bart)
- Der Petit Brabançon (glattes Fell, farblich wie die beiden vorgenannten Variationen)
Sie unterscheiden sich demnach nur in der Farbe oder Fellstruktur. In einem Wurf können sogar alle drei Rassevarianten enthalten sein, denn die Verpaarung untereinander ist erlaubt. Es muss sich also nicht unbedingt um eine klare Variante des Griffons handeln, sondern oftmals gibt es rasseninterne Mixe.
Der Belgische Griffon gehört seit 1954 offiziell zur FCI Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde) in der Sektion 3 (kleine belgische Hunderassen, ohne Arbeitsprüfung).
Äußeres Erscheinungsbild des Belgischen Griffons
Größe:
Eine Standardgröße wurde nicht festgelegt. Hündinnen und Rüden messen üblicherweise zwischen 20 und 28 cm.
Gewicht:
Im Rassestandard des FCI wurde das Gewicht nicht geschlechtsspezifisch festgelegt. Es liegt demnach für beide Geschlechter im Idealfall zwischen 3,5 und 6,0 kg.
Farbe:
Laut FCI sind die Farben Schwarz und Schwarz mit Loh die erwünschten Farben des Belgischen Griffon. Zwar kommen einige weiße Haare an der Brust vor, sie sind jedoch im Standard nicht erwünscht.
Körperbau:
Insgesamt wirkt der Belgische Griffon quadratisch, klein und kräftig. Die Größe entspricht also in etwa der Länge des Hundes. Trotz des kompakten Körperbaus erscheint er jedoch keinesfalls plump, sondern gut proportioniert.
Die Brust ist tief und breit und der Hals des Belgischen Griffon geht fließend in die Schulterpartie über. Die Rute wird normalerweise hochgetragen. Ist sie eingerollt, gilt das im Rassestandard als Fehler. Im Gegensatz zu vielen kleinen Hunderassen hat der Belgische Griffon gerade und parallel stehende Beine mit runden Pfoten.
Oftmals wird der Belgische Griffon im ersten Eindruck mit dem Affenpinscher verwechselt. Beide Rassen sehen sich in einigen Faktoren sehr ähnlich, denn sie sind eng miteinander verwandt.
Kopf und Ohren:
Der Kopf ist wohl das auffälligste Merkmal am Belgischen Griffon, denn dieser wirkt ausdrucksstark und markant. Der Grund dafür ist vor allem die zersauste Fellbeschaffenheit im Gesicht. Besonders die Barthaare und die Brauen sind von langem, rauem Fell umgeben. Diese äußerlichen Besonderheiten gelten als Wiedererkennungsmerkmal des Belgischen Griffon.
Die kleinen Ohren werden hoch am runden und kräftigen Kopf getragen. Weit auseinander liegen die großen, runden, dunklen Augen des Belgischen Griffon.
Der Kiefer ist oftmals durch ein Vorbiss geprägt: Der Unterkiefer ragt also ein wenig vor dem Oberkiefer hervor. Dadurch wirkt auch der Fang des Belgischen Griffon im Allgemeinen recht stämmig.
Besondere Eigenschaften
Wesen:
Der Belgische Griffon ist gerne mitten im Familienleben dabei. Er ist fröhlich und liebt gemeinsame Aktivitäten in Form von Spaß und Spiel. Im Alltagsleben ist er trotzdem nicht von nervöser oder unruhiger Natur. Er lernt gerne Neues, denn klug ist der Belgische Griffon allemal.
Seiner Familie gegenüber kann der Belgische Griffon hier und da sogar etwas aufdringlich sein. Dies liegt vor allem daran, dass ihm Zuneigung und körperliche Nähe ausgesprochen wichtig sind. Ein Familienhund durch und durch.
Sein Mut und seine Wachsamkeit machen den Belgischen Griffon zu einem beliebten kleinen Wachhund. Auch scheut er es nicht, sich vor größeren Hunden zur Wehr zu setzen. Man sollte den Belgischen Griffon also trotz seiner kompakten Körpergröße nicht unterschätzen.
Mögliche Einsatzgebiete:
In der heutigen Zeit wird der Belgische Griffon hauptsächlich als gutmütiger Familienhund gehalten. Doch auch als Begleithund bietet diese Rasse sich wunderbar an.
Haltung und Pflege:
In der Haltung stellt der Belgische Griffon keine großen Ansprüche. Er fühlt sich in einer Stadtwohnung ebenso wohl wie in einem Haus mit Garten. Hauptsache seine Menschen sind in seiner Nähe. Auch die Gassirunden müssen nicht übermäßig lang oder actionbeladen sein. Einige Spiel- oder Trainingseinheiten runden die Ansprüche für sein Wohlbefinden ab.
Das krause, raue Fell benötigt keine besonders aufwendige Pflege. Regelmäßiges Bürsten reicht völlig aus damit der Belgische Griffon gepflegt aussieht. Dennoch empfiehlt es sich, Verfilzungen durch regelmäßiges Trimmen vorzubeugen.
Gesundheit:
Der Belgische Griffon gilt als robust und widerstandsfähig. Dennoch sollte man bedenken, dass in diese Rasse auch der Mops eingekreuzt wurde. Daher ist der Kopf recht rund und kurz. Auch die Nase ist entsprechend kurz gewachsen, wodurch die Atemwege verengt sein können. Lautes Schnarchen sollte seine Familie also nicht stören. Hört man jedoch laute Atemgeräusche bis hin zum „Schnorcheln“ ist das ein klares Anzeichen von Atemproblemen. Gerade bei großer Anstrengung oder besonders hohen Temperaturen wirkt sich diese Problematik negativ auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität dieser kurznasigen Rassen aus. Dies ist also nicht nur ein wichtiger Gesundheitsfaktor beim Belgischen Griffon. Vor dem Kauf sollte man sich also nach Möglichkeit die Elterntiere anschauen. Kennt man die Eltern nicht, sollte man besonders auf die Freiatmigkeit des Belgischen Griffon achten.
Ein agiler und gut atmender Belgischer Griffon wird im Normalfall gut und gerne 12 bis 15 Jahre alt. Zusammengefasst ist der Belgische Griffon also ein recht langlebiger und unkomplizierter Begleiter.
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