Die Steirische Rauhhaarbracke hat ihren Ursprung in der Steiermark in Österreich. Im Jahr 1870 begann Carl Peitinger mit „Hela I“, einer Hannoveraner Schweißhündin. Sie wurde mit einem rauhhaarigen Rüden der Rasse „Istrianer Bracke“ verpaart. Aus dem Nachwuchs der beiden Elterntiere wurden die besten Welpen ausgewählt und mit ihnen weitergezüchtet. Heraus kam ein widerstandsfähiger Jagdhund mit guter Ausdauer. Die Steierische Rauhhaarbracke ist auch unter dem Namen „Peitinger Bracke“ bekannt.

Noch heute wird die Steirische Rauhhaarbracke hauptsächlich in Österreich und Deutschland gezüchtet. Um inzuchtbedingten Krankheiten auszuschließen, werden heute immer mal wieder bosnische „Baraks“ eingekreuzt. Die Baraks sind der Steirische Rauhhaarbracke in puncto Aussehen und Charakter sehr ähnlich.
Im Jahr 1954 wurde die Steirische Rauhhaarbracke vom FCI offiziell anerkannt. Man findet sie in der Gruppe 6 (Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen) in der Sektion 1.2 (mittelgroße Laufhunde) unter der Standard-Nr. 67.
Äußeres Erscheinungsbild der Steirische Rauhhaarbracke
Größe und Gewicht:

Weibliche Steirische Rauhhaarbracken messen zwischen 45 cm und 51 cm. Rüden werden zwischen 47 und 53 cm groß. Diese Größe entspricht etwa dem Maß des Hannoveraner Schweißhundes. Sie wiegen dabei zwischen 18 und 20 kg.
Farbe:
Das Fell der Peitinger Bracke ist rot oder fahlgelb. Ein weißes Abzeichen auf der Brust kann vorkommen.
Körperbau:
Der Körper dieser mittelgroße Bracke ist kräftig und gut bemuskelt. Eine massige Erscheinung gibt sie dennoch nicht ab. Der breite, gerade Rücken geht über eine schräg abfallende Kruppe in eine mittellange Rute über. Sie wird leicht sichelförmig getragen. Die tiefe und breite Brust wirkt ebenfalls kräftig, so auch der Hals.
Vorder- und Hinterbeine dieses Jagdhundes sind muskulös. Sie müssen schließlich ausdauernde Arbeit auf der Jagd leisten. Der Gang der Steirische Rauhhaarbracke wirkt dadurch elastisch und raumgreifend.
Die Zehen an den mittelgroßen Pfoten sind eng einander liegend. Die Ballen sind hart und robust gewachsen.
Kopf und Ohren:
Der Stop am leicht gewölbten Kopf ist deutlich ausgeprägt, der Fang kräftig und gerade. Die Größe des Kopfes fügt sich harmonisch in das Gesamtbild der Steirische Rauhhaarbracke ein. Das Fell im Gesicht dieses Österreichers bildet einen Bart. Ansonsten ist das Haarkleid am Kopf nicht so lang wie am restlichen Körper.
Bei Rassekennern ist vor allem der selbstbewusste und klare Blick der braunen Augen beliebt. In Kombination mit dem schwarzen Nasenschwamm wirkt das Gesicht der Steirische Rauhhaarbracke wie gemalt.

Die Ohren der Peitinger Bracke sind hängend und hoch angesetzt. Mittelgroß und eng an den Wangen anliegend getragen, ist die Fellstruktur an den Ohren fein.
Besondere Eigenschaften
Wesen:

Die ausgeprägteste Eigenschaft der Steirische Rauhhaarbracke ist in jedem Fall der Jagdtrieb. Seiner Familie gegenüber kommt vor allem auch seine ruhige und ausgeglichene Seite zum Vorschein. Voraussetzung ist natürlich, dass dieser Jagdhund entsprechend ausgelastet wurde. Ein liebevoller und treuer Begleiter! Dennoch hat dieser Rassehund seinen eigenen Kopf und kann auch außerordentlich stur sein. Trotzdem ist in der Erziehung Feingefühl und Einfühlungsvermögen gefragt. Die Steirische Rauhhaarbracke ist sehr sensibel und kann Härte nur schlecht ertragen.
In der Steirische Rauhhaarbracke steckt ein Workaholic. Sie liebt es zu arbeiten. Auf der Jagd ist sie selbstbewusst und konzentriert bei der Sache. Sie kann ihren Job unabhängig und autonom erledigen. Trotzdem ist ihr die Gesellschaft und Nähe zu seiner Familie sehr wichtig.
Gegenüber Fremden ist dieser Rassehund eher zurückhaltend. Er schäumt nicht sofort vor Freude über, wenn er neue Menschen kennenlernt. Um das Vertrauen der Bracke zu gewinnen braucht es seine Zeit.
Mögliche Einsatzgebiete:
Die Steirische Rauhhaarbracke ist Jagdhund durch und durch. Schließlich wurden diese speziellen Rassemerkmale seit über 150 Jahren gezüchtet. Der Geruchssinn ist sehr gut ausgeprägt. Schweißarbeit und das Stöbern liegen diesem Jagdhund im Blut. Der sportliche Körper gibt der Bracke die nötige Ausdauer. Robust und Wind und Wetter trotzend geht die Steirische Rauhhaarbracke passioniert ihrem Job nach. Neben der Schweißarbeit besteht dieser vor allem darin, Schwarzwild zu jagen und Beute zu apportieren.

Als Familienhund eignet sich die Steirische Rauhhaarbracke nur bedingt. Der starke Jagdtrieb macht diesen Rassehund nicht zum braven, folgsamen Hund für die üblichen Runden um den Block. Zudem ist die Steirische Rauhhaarbracke nicht die Hunderasse, welche unbedingt zusammen mit Kindern leben möchte.
Aufgrund der Skepsis gegenüber Fremden kann die Steirische Rauhhaarbracke auch als Wachhund eingesetzt werden. Da dies aber nicht die wahre Leidenschaft dieses Jägers ist, gibt er das Zepter als Wachhund gerne auch wieder ab.
Haltung und Pflege:
Am Wohlsten fühlt sich die Steirische Rauhhaarbracke bei der Haltung als Jagdhund. Sie benötigt viel Auslastung und Bewegung – gerne über mehrere Stunden. Das Leben in der Stadtwohnung ist daher nichts für die Sportskanone.

Die reine Haltung im Zwinger ist für die Peitinger Bracke ebenso wenig geeignet wie das Wohnen in der Stadt. Sie benötigt unbedingt Familienanschluss und sollte daher mit seiner Familie gemeinsam leben dürfen.
Speziell im Hochgebirge fühlt sich die Steirische Rauhhaarbracke wohl. Natürlich kann ihm das nicht jeder Besitzer bieten. Dennoch wäre ein ländliches Umfeld, mit ausreichendem Terrain zum Stöbern und Jagen wichtig für das Wohlbefinden der Bracke.
Das raue Fell der Steirischen Rauhhaarbracke sollte zwar regelmäßig durch Bürsten von Schmutz befreit werden, jedoch ist die Pflege nicht sonderlich aufwendig. Neben dem üblichen Pflegeaufwand (z. B. Ohren, Augen, Krallen) ist die Steirische Rauhhaarbracke pflegeleicht.

Gesundheit:
Die Steirische Rauhhaarbracke ist äußerst widerstandsfähig und neigt nicht zu Krankheiten. Auch rassetypische gesundheitliche Probleme sind nicht bekannt. Beim Tierarzt erwarten sie daher oft nur die Routineuntersuchungen. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 12 Jahren.
Züchter:
Als Züchter melde Dich per Kontaktformular bei uns mit dem Nachweis Deiner Eintragung im Register für die entsprechende Rasse. Wir verlinken Dich hier gerne.
Einfach Mail an bilder@hund.info
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