Der Pudel ist trotz seines verspielten Aussehens ein gelehriger Jagd- und Wasserhund. Ursprünglich wurde der Pudel als Apportierhund für die Wildvogeljagd gezüchtet. Der angeborene Apportiertrieb macht den Hund zu einem wunderbaren Sport- und Spielgefährten. Seit den Sechziger Jahren entwickelt sich der Pudel aufgrund seiner hübsch zu frisierenden Locken immer mehr zum Modehund, anfänglich für die feine Gesellschaft, später für jedermann. In der Beliebtheitsskala rangiert der Pudel zuverlässig unter den ersten zehn.
Die Rasse wird bei der FCI als Gesellschafts- und Begleithund geführt:
– Gruppe 9
– Sektion 2
– Standard Nr. 172
Des Pudels wahrer Kern
Vertreter dieser Rasse werden unterschieden in: Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel. Die Schulterhöhe reicht von 60 Zentimeter (Großpudel) bis 25 Zentimeter (Toypudel). Die verschiedenen Varianten unterschieden sich lediglich in der Größe, das Aussehen bleibt gleich. Der Pudel besitzt einen quadratischen Körperbau mit gut definierten Muskeln, einen stolz erhobenen Kopf mit langer, wohlgeformter Schnauze und kleinen Hängeohren. Sein Gang ist federnd und tänzerisch.
Sein Haarkleid ist wollig gekräuselt, mit dichter Unterwolle und benötigt viel Pflege. Ein Pudel haart nicht und ist somit gut für Allergiker geeignet. Insgesamt ist ein gepflegter Pudel eine königliche Erscheinung, weshalb der Großpudel früher auch Königspudel genannt wurde. Den Pudel gibt es in zahlreichen Farbschlägen: Schwarz, Braun, Grau, Apricot und Weiß, wobei die attraktiven Varianten Harlekin (schwarz-weiß) und Black-Tan von der FCI nicht anerkannt sind.
Die positiven Eigenschaften des Pudels werden gern mit vermeintlich herausragenden Charaktermerkmalen anderer Hunderassen gekreuzt – eine Modeerscheinung, die von seriösen Züchtern skeptisch beobachtet wird. So entstehen die Hybriden Labradoodle (Großpudel + Labrador) und Goldendoodle (Großpudel und Golden Retriever), die als perfekte Allergikerhunde gelten und ein besonders sanftes Wesen besitzen sollen.
Spaßvogel mit viel Charakter
Als Gesellschaftshund hat der Pudel eigentlich keinen speziellen „Job“ und dient nur dem sozialen Wohl der Gemeinschaft, in diesem Fall: seiner Familie, seinem Rudel. Der äußerst gelehrige Hund ist sehr menschenbezogen, freundlich und verträgt sich gut mit Kindern. Voraussetzung hierfür ist eine gute Sozialisierung im Welpenalter. Denn auch ein niedlicher Pudel kann bei schlechter Erziehung eine Vielzahl an negativen Eigenschaften aufweisen und zum nervigen Kläffer werden.
Kennt er seinen Platz in der Rangordnung, der in der Familie ganz unten zu sein hat, dann ist der Pudel ein zauberhafter Gefährte, der seine Menschen mit seinem fröhlichen Wesen begeistert. Dennoch ist der Pudel kein anspruchsloser Schoßhund. Als ehemaliger Jagdhund benötigt er viel Auslauf und Bewegung sowie eine Aufgabe, die er mit Hingabe erfüllen wird. Pudel sind perfekt für alle Arten Hundesport geeignet. Großpudel werden sogar als Blindenführhund, Katastrophen- und Spürhund ausgebildet.
Haltung und Pflege
Das gelockte, ständige wachsende Fell benötigt viel Pflege. Ein Pudel muss täglich gekämmt werden, damit die lose Unterwolle entfernt wird und die Locken nicht verfilzen. Es gibt eine Schauvariante, bei der das Fell im vorderen Körperbereich in Dreadlocks gebracht wird, während das Hinterteil fast kahl geschoren wird. Diese Form der Fellgestaltung ist aber noch aufwändiger zu pflegen. Im Abstand von etwa sechs Wochen muss ein Pudel geschoren und getrimmt werden.
Es gibt verschiedene Pudelschuren, von denen sich zwei für den Alltagsgebrauch durchgesetzt haben: Puppy-Clip und Modeschur. Die Löwenfellvariante, bei der ein Pudel eine gewaltige Löwenmähne und an den Füßen Pompons tragen muss, gilt als veraltet. Sein wolliges lockiges Haarkleid wird nicht nur getrimmt und frisiert, sondern sogar gefärbt. In den USA gibt es Frisurenwettbewerbe nur für Pudel.
Der Pudel gilt als robuster Hund. Dennoch hat auch diese Rasse mit einigen erblich bedingten Krankheiten zu kämpfen, die oft viel zu spät erkannt werden. Hierzu gehören, vor allem bei den kleinen Vertretern, Augenkrankheiten, die zur Erblindung führen sowie Talgdrüsendefizite, die einen Haarausfall zur Folge haben können. Bei Großpudeln kann HD auftreten. Die durchschnittliche Lebenserwartung des Pudels beträgt 13 Jahre.
Unter jedem Bild steht der Herkunftshinweis!! Einfach Mail an bilder@hund.info
Züchter, Vereine und Clubs
Ihr seit ein Club oder Verein, der sich mit dieser Rasse beschäftigt? Gerne würden wir Euch ebenfalls hier erwähnen, also meldet Euch -> kontakt@hund.info
Literatur