Siebenbürger Bracke

Bekannt ist die Siebenbürger Bracke vor allem unter dem ungarischen Namen „Erdélyi Kopó“. Übersetzt bedeutet „Erdélyi“ siebenbürgisch, denn diese sehr alte Hunderasse hat ihren Ursprung in Siebenbürgen/Transsilvanien. Das heutige rumänische Siebenbürgen gehörte bis etwa 1920 zu dem ungarischen Teil der Karpaten. Die Siebenbürger Bracke ist an das dortige Klima angepasst. In diesem Hochgebirge herrschen über das Jahr hinweg extreme Temperaturunterschiede. Sehr hohe Temperaturen als auch klirrend kalte Tage prägten die Ungarische Bracke, wie die Siebenbürger Bracke ebenfalls genannt wird.

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Bildquelle Lnko2323, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

Besonders im Mittelalter war die Siebenbürger Bracke in der gesamten ungarischen Bevölkerung äußerst beliebt. Mit der Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft verlor die Bracke an Beliebtheit und lebte hauptsächlich in den unwegsamen Gebirgsteilen der Karpaten. Es entwickelten sich hierbei zwei Varianten der Siebenbürger Bracke. Die hochläufige Siebenbürger Bracke wurde zur Jagd auf Großwild eingesetzt. Die niederläufige Bracke jagte Kleinwild wie beispielsweise Hasen und Füchse.

Nachdem die Siebenbürger Bracke am Anfang des 20. Jahrhunderts fast ausgestorben war, wurde die Zucht im Jahr 1968 wieder vorangetrieben. Die niederläufigen Ungarischen Bracken konnten sich nicht durchsetzen. Der hochläufige Typus ist allerdings beliebt und kommt vor allem in Ungarn und in Rumänien vor.

Im Jahr 1963 wurde die Siebenbürger Bracke offiziell vom FCI anerkannt. Zu finden ist sie in der FCI-Gruppe 6 (Laufhunde, Schweisshunde) in der Sektion 1.2 (mittelgroße Laufhunde) unter der Standard-Nummer 241.

Äußeres Erscheinungsbild der Siebenbürger Bracke

Größe und Gewicht

Ungarische Bracken erreichen eine Größe zwischen 55 und 65 cm. Die Hunde sollten dabei mindestens 25 kg wiegen. Ein exaktes Gewicht ist im FCI-Rassestandard nicht festgehalten. Wichtig ist ein harmonischer Gesamteindruck. Ein gesundes Verhältnis zwischen Größe und Gewicht sollte es sein. 

Farbe

Die Grundfarbe dieser Bracke ist schwarz. Lohfarbene Abzeichen zieren zudem die Augenbogen, den Fang und die Beine. Diese Abzeichen sollten dabei scharf abgegrenzt zum schwarzen Haarkleid erkennbar sein. Bei einigen Hunden dieser Rasse kommen außerdem weiße Abzeichen vor.

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Körperbau

Typisch für eine mitteleuropäische Bracke ist beim Erdélyi Kopó das harmonisch proportionierte Gesamtbild. Gut bemuskelte Beine und die mittelhoch angesetzte und kräftige Rute zählen zu den wichtigsten Charakteristika des Äußeren. Die Rute ist in entspanntem Zustand im unteren Drittel leicht nach oben gebogen. Ist die Siebenbürger Bracke in Aktion, wird die Rute über dem Rücken gebogen, nicht jedoch gerollt. Kupiert sollte die Rute nicht sein.

Hals und Rücken sind bei der Siebenbürger Bracke muskulös. Harmonisch dazu ist die Brust breit und lang. Daher wirken die Vorderbeine von vorne betrachtet wie zwei parallel stehende Säulen. Aufgrund des felsigen Terrains der Heimatregion sind die Pfoten kräftig und groß. Die Zehen liegen eng aneinander und die Ballen sind fest und robust.

Insgesamt ist der Körperbau der Siebenbürger Bracke athletisch und sportlich.

Kopf und Ohren

Der Schädel der Ungarischen Bracke ist nahezu genauso lang wie der Fang. Die Kopfform ist demnach länglich, aber keineswegs spitz. Das Geschlecht der Bracke ist in der Regel gut an der Kopfform erkennbar. Hündinnen geben ein deutlich zarteres Bild ab. Die Haut liegt eng an, Falten findet man am Kopf keine. Der Stop ist nur wenig ausgeprägt. Der gerade Nasenrücken endet in einer schwarzen Nase, mit weiten Nasenlöchern.

Die mandelförmigen, dunkelbraunen Augen sind leicht schräg geformt. Die Hängeohren sind hoch angesetzt. Sie sind am Ansatz breit und werden zum abgerundeten Ende schmaler.

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Gang

Die Siebenbürger Bracke bewegt sich mit einem eleganten und effizienten Gang. Ihr Schritt ist geprägt von einer natürlichen Leichtigkeit und Geschmeidigkeit, die es ihr ermöglicht, über längere Zeiträume hinweg ohne Ermüdungserscheinungen zu jagen. Die harmonische Bewegungskoordination dieser Rasse zeugt von ihrer hervorragenden Kondition und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Geländearten. Besonders auffällig ist der fließende Trab, bei dem die Siebenbürger Bracke große Distanzen mühelos und mit bemerkenswerter Geschwindigkeit zurücklegen kann. Ihre Bewegungen sind zielgerichtet und effizient, was sie zu einem exzellenten Begleiter bei der Jagd und anderen Outdoor-Aktivitäten macht.

Besondere Eigenschaften

Wesen

Als Laufhund scheut die Siebenbürger Bracke sich nicht seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Typischerweise ist sie relativ unabhängig und kann ohne Führung arbeiten. Selbstsicher und furchtlos findet sie eigenständig Lösungen für jegliche Aufgaben. Doch der Kontakt zu seinen Menschen sind dem Erdélyi Kopó ebenso wichtig. Seinen Bezugspersonen gegenüber gibt er sich liebevoll. So leidenschaftlich er während der Jagd arbeitet, so ausgeglichen zeigt er sich zu Hause. Viele Jagdhunde neigen zu Nervosität. Für die Ungarische Bracke ist diese Eigenschaft jedoch alles andere als typisch.

Schon in ihren Ursprüngen musste sich die Siebenbürger Bracke an unterschiedliche Umgebungen anpassen. Die Intelligenz und Vielseitigkeit steckt der Bracke daher in den Genen. Das Orientierungsvermögen zählt ebenfalls zu den charakteristischen Eigenschaften dieser Bracke.

Fremde Menschen betrachtet die Bracke eher skeptisch. Die Gesellschaft seiner vertrauten Bezugspersonen reicht dem Laufhund in der Regel völlig aus. Ihnen schenkt er sein vollstes Vertrauen und gibt sich loyal und treu.

Das sprudelnde Temperament und die außerordentliche Jagdfreude kann bei dem Erdélyi Kopó fast draufgängerisch wirken. Auf Spaziergängen sollte sein Besitzer den Jagdtrieb immer im Kopf behalten. Der sichere Rückruf ist bei dieser Bracke Voraussetzung um den Freilauf zu genießen. Ist eine Spur erst entdeckt, wird der Laufhund dieser ansonsten mit Hingabe und Ausdauer folgen.

Mögliche Einsatzgebiete

Als Jagdhund ist der Erdélyi Kopó natürlich in seinem Element. Als Begleiter für die Jagd zeigt sich die Siebenbürger Bracke überaus ausdauernd und motiviert. Auch in unbekanntem Terrain verliert die Bracke nicht an Orientierung.

Aufgrund des Misstrauens gegenüber Fremden wird der Erdélyi Kopó in Ungarn und Rumänien heute oft als Wachhund eingesetzt. Mutig und vorausschauend zeigt die Bracke im Ernstfall seinen ausgeprägten Beschützerinstinkt.

Die athletische Siebenbürger Bracke ist äußerst geschickt. Hundesportarten wie Agility, Mantrailing oder Obedience sind für diese clevere Hunderasse gut geeignet. Da die meistenSiebenbürger Bracken als gut verträglich mit Artgenossen gelten, sind Aktivitäten in Gesellschaft mit anderen Hunden sehr beliebt.

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Haltung und Pflege

Die Ungarische Bracke ist aktiv und sportlich. Sie benötigt entsprechende Beschäftigungen und Auslaufmöglichkeiten. Sofern der Hund mehrmals täglich seine Energie loswerden kann, ist das Leben in einer großen Wohnung für den Erdélyi Kopó geeignet. Ein ländliches zu Hause mit großem Grundstück ist allerdings die perfekte Wahl. In jedem Fall sind abwechslungsreiche Ausflüge unersetzlich. Kopfarbeit und körperliche Betätigungen machen die Siebenbürger Bracke dann zu einem ausgeglichenen und ruhigen Hund in der Wohnung.

Das Fell der Ungarischen Bracke ist kurz, dicht und liegt am Körper an. Die Pflege gestaltet sich unkompliziert. Während des Fellwechsels sollte das Haarkleid der Bracke täglich ausgebürstet werden. In der restlichen Zeit reicht die wöchentliche Fellpflege völlig aus. Diese Bracke erkundet gerne die Natur. Aufgrund dessen sollte der Hund nach diesen Ausflügen auf Zecken untersucht werden. Ein besonderes Pflegeprogramm bedarf es bei der Siebenbürger Bracke nicht.  

Ernährung

Die Siebenbürger Bracke, wie viele Jagdhunde, profitiert von einer nährstoffreichen und ausgewogenen Ernährung, die ihre hohe Energie und Aktivität unterstützt. Barfen, also die Fütterung mit frischem Fleisch und Vitalstoffen, wird oft empfohlen, um ihre Gesundheit und Vitalität zu fördern.

Gesundheit

Spezifische Erbkrankheiten sind nicht bekannt. Der Erdélyi Kopó gilt als robust und nicht anfällig für Krankheiten.

Die Siebenbürger Bracke wird durchschnittlich zwischen 10 und 12 Jahren alt.

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    Das ist Charlie. Was Sabine über Charlie sagen möchte: „Aktiv, sportlich, braucht viel Bewegung. Wachhund und Jagdhund in einem. Sehr lieb und ausgeglichen.“

    Rechts im Bild siehst du eine Siebenbürger Bracke (Danke Thomas für die Einsendung)

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