Puli

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Ein echt ungarischer Naturbursche kommt mit dem Puli daher. Hunde dieser Rasse sorgen schon durch ihr besonderes „Rastafell“ für Aufsehen, verfügen jedoch auch über einen sehr ursprünglichen Hütehund-Charakter. Als Herkunftsland des Puli wird Ungarn genannt. In diesem Teil der Welt sollen Vorfahren der Rasse schon vor mehr als 4.000 Jahren gelebt haben. Dies bezeugen alte Amulette, die Abbilder puli-ähnlicher Hunde zeigten. Nachdem die Zucht ungarischer Hunderassen im 16. Jahrhundert durch die Habsburger verboten worden war, geriet der Fortbestand der Rasse in Gefahr. Es dauerte knapp 200 Jahre, bis die Rasse offiziell wieder gezüchtet werden durfte. Schlimme Zeiten für die Ungarn, die ihren Hütehund ganz besonders schätzten und liebten. Auch heute noch ist der Ausspruch „ ez nem kutya, hanem puli“ (=“Es ist kein Hund, es ist ein Puli“) in Ungarn weit verbreitet.

Im Jahr 1924 erkannte die FCI den Puli offiziell an. Als hauptverantwortlich für diesen Schritt wird Emil Raitsis, ein ungarischer Forscher, genannt. Heute wird die Hunderasse unter der Standard-Nummer 55 der FCI Gruppe 1, Sektion 1 geführt. In Deutschland ist er dennoch eher selten zu finden.

Das äußere Erscheinungsbild des Puli

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Gewicht

Ausgewachsene Hündinnen erreichen ein Gewicht zwischen zehn und dreizehn Kilogramm. Rüden bringen mit dreizehn bis 15 Kilo etwas mehr Masse auf die Waage.

Größe

Während Rüden zwischen 41 und 43 Zentimetern groß werden, kommen ausgewachsene Hündinnen auf eine Widerristhöhe von 38 bis vierzig Zentimetern. Da es auch hier zu geringfügigen Abweichungen kommen kann, ist die Unterscheidung zwischen Rüde und Hündin anhand der Größe schwer möglich.

Farbe

Den Puli gibt es in den Variationen

  • Schwarz,
  • Schwarz mit rostroten und grauen Schattierungen,
  • Falbfarben,
  • Grau
  • und Perlweiß.
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Körperbau

Beim Puli handelt es sich um einen mittelgroßen Hund mit kräftigem Körperbau. Die Körperform erinnert an einen Quader, wobei die starke Bemuskelung durch das lange und dichte Fell kaum sichtbar ist. Daher tasten Juroren bei Ausstellungen Exemplare dieser Rasse von Hand ab, um sich ein Bild über deren Statur zu machen. Als besonders charakteristisch für das optische Erscheinungsbild des Puli gilt dessen Haarkleid. Nachdem Welpen ihr weiches Fell verloren haben, wächst ein eigenständig verfilzendes Haarkleid, das in flachen oder runden Schnüren herab hängt.

Besondere Eigenschaften

Wesen

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Seinen naturgegebenen Charakter konnte sich der Puli über die Jahrhunderte hinweg erhalten. So gilt er auch heute noch als sehr lebendiger und wachsamer Begleiter, der über eine hohe Intelligenz und Lernfähigkeit verfügt. Ganz besonders am Herzen liegt dem Puli die Bewachung seiner Herde und seines Reviers. Auch ihre Familien halten sie daher bei Spaziergängen gerne in typischer Hütehund-Manier zusammen.

Als besonders auffällig gilt auch die Bellfreudigkeit des Puli. Dieser Hund verschafft sich häufig und laut Gehör, sobald er einen Eindringling sichtet oder eine potenzielle Gefahr erkennt. Interessenten sollten sich daher der Tatsache bewusst sein, dass die Haltung eines Puli durchaus auch mit Lautstärke verbunden sein kann. Allgemein zeigt er sich  fremden Menschen und Artgenossen gegenüber reserviert und kann sein Misstrauen nur schwer verbergen.

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Auch wenn er durch sein lautes Gebell manchmal unfreundlich wirkt, ist der Puli ein sehr anhänglicher und treuer Gefährte. Er überzeugt durch seinen starken Willen, gepaart mit einer großen Portion Mut und Ausdauer. Ein Puli wird vor allem dann glücklich, wenn er arbeiten und einer Aufgabe nachgehen darf. In der Erziehung kann sich diese Rasse als durchaus dominant erweisen und braucht daher eine konsequente und selbstbewusste Führung.


Mögliche Einsatzgebiete

Der beste Einsatzzweck für einen Puli ist auch heute noch das Hüten einer Herde. Ob Schafe, Kleintiere, Gänse oder Hühner unter seiner Obhut stehen, ist ihm recht egal. Können Halter ihrem Hund eine solche Aufgabe nicht zuteil werden lassen, braucht es sinnvolle Alternativen. Pulik (Mehrzahl von Puli) kommen ihrem Arbeitswillen dann beispielsweise auch bei Agility und Obedience nach.

Haltung und Pflege 

Unverzichtbar für die artgerechte Haltung des Puli ist regelmäßiger und aktiver Auslauf. Nur kurze Spaziergänge und die Haltung in einer kleinen Wohnung werden dieser Rasse nicht gerecht. Wer täglich mehrere Stunden mit dem Puli im Freien verbringt und den Hund auch durch Arbeit und Aufgaben gut auslastet, kann ihn jedoch auch in einer Wohnung ohne Garten halten. Da der Puli die enge Verbindung zu seiner Familie braucht, sollte er niemals in einem Zwinger gehalten werden. Im Gegenteil: Pulis schätzen es, im Kreise ihrer Lieben zu entspannen.

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Ein wichtiger Bereich ist auch die Fellpflege. Hier gibt es jedoch gute Nachrichten, denn das imposante Haarkleid des Hundes ist nicht so pflegeaufwändig, wie es im ersten Moment scheint. Insbesondere bei der Bildung schnurartiger Zotteln müssen Halter kaum etwas tun. Zeigen sich breite Verfilzungen, so drohen diese jedoch, zu großen Flächen zusammenzuwachsen. Diese Filzflächen sollten Halter eines Puli dann nach oben hin aufreißen, bis sich schmale Schnüre ergeben. Etwas Erleichterung bietet es dem Puli, wenn Verfilzungen rund um Anus und Geschlecht vorsichtig zurückgeschnitten werden. Sonst sollte das Fell des Puli weder geschnitten noch shampooniert werden. Sollte es einmal sehr schmutzig sein (und das kommt bei einem solchen Fellkleid nicht selten vor), wäscht der Halter die Zotteln mit etwas klarem Wasser und drückt überschüssige Feuchtigkeit mit einem Handtuch aus. Kräftiges Rubbeln oder gar Kämmen ist streng verboten.

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Ein Punkt, mit dem sich ein künftiger Halter schon früh konfrontiert sehen wird, ist auch der Schmutz in der Wohnung. Auch wenn diese Hunderasse aufgrund der Verfilzungen nicht haart, verfangen sich Sand, Erde, Blätter und allerlei weitere Schmutzpartikel in ihrem Fell. Nach einem ausgedehnten Spaziergang trägt der Hund diesen Schmutz dann in Haus und Wohnung. Wer auf ein blitzblankes Wohnumfeld achtet, sollte sich die Anschaffung eines Puli daher gut überlegen.

Gesundheit

Der Puli ist ein äußerst robuster und gesunder Hund. Über rassetypische Erkrankungen wurde bislang noch nicht berichtet. Auch für Infekte ist der die Rasse kaum anfällig und kann bei Wind und Wetter glücklich sein. So erreichen Hunde dieser Rasse nicht selten ein Alter von 15 Jahren. Um etwaige Entzündungen zu vermeiden, sollten Halter Ohren und Augen regelmäßig kontrollieren.

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