Zu seinen Vorfahren zählen doggenartige britische Hunde sowie Molosser aus dem asiatischen Raum. Letztere sollen bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. mit phönizischen Seefahrern nach England gelangt sein.
Im Jahre 1209 trennten Hunde seines Typs zwei streitende Bullen; in den folgenden Jahrhunderten wurden die Tiere gerne beim sogenannten Bullbaiting (Bullenbeißen) eingesetzt. Dabei handelte es sich um eine Form des Tierkampfes, bei dem die Hunde einen angebundenen Bullen durch gezielte Bisse in Nase und Hals niederringen mussten. Mut und Aggressivität waren wichtige Auswahlkriterien bei der Zucht, ebenso wie die Anatomie: Der Unterkiefer des Hundes sollte seinen Oberkiefer überragen, so dass die zurückliegende Nase das Weiteratmen ermöglichte, während er sich in einem Bullen verbiss.
1835 wurde das Bullbaiting vom britischen Parlament verboten.
Die zuvor sehr populären Hunde wurden daraufhin selten und waren zeitweise sogar vom Aussterben bedroht. Einige wenige Züchter bewahrten jedoch ihr Erbgut und formten durch gezielte Auslese einen Rassehund, der ruhiger im Umgang und sanfter in seinen Wesenszügen wurde. Gleichzeitig wurde die Rasse jedoch immer mehr in ein Format der körperlichen Extreme verwandelt, was erhebliche gesundheitliche Probleme mit sich brachte. Seit 2009 wird in der Zucht wieder etwas mehr Wert auf Gesundheit gelegt.
In der Rassensystematik der FCI wird der Bulldog in Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen), Sektion 2.1 (Molossoide, Doggenartige Hunde), Standard Nr. 149, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild
Im Rassestandard sind keine Angaben zur Körpergröße vermerkt.
Üblicherweise beträgt die Widerristhöhe bis zu 40 cm.
Gewicht:
Das Idealgewicht liegt beim Rüden bei 25 kg, bei der Hündin bei 23 kg.
Farbe:
Die Fellfarben des Bulldog sind:
-Gestromt
-Rehbraun
-Rot in allen Schattierungen
-Falbfarben
-Weiß und
-Weiß gescheckt.
Schwarz und Schwarz mit Loh sind unerwünschte Fellfarben.
Die einfarbigen Töne können jedoch mit einer schwarzen Maske im Gesicht oder einem schwarzen Fang (sog. Smut) kombiniert sein.
Das kurze Fell ist glatt und ziemlich dicht.
Körperbau:
Sein relativ großer Kopf muss noch zum Gesamtbild passen. Die Stirn ist kurz und breit, ebenso wie der Fang. Dieser zeigt etwas nach oben. Der Stop ist deutlich ausgebildet. Der Unterkiefer weist einen Vorbiss auf.
Die Gesichtshaut zeigt typische Falten. Der Nasenspiegel ist schwarz.
Die dunklen, runden Augen liegen auf Höhe des Stops.
Die kleinen Rosenohren sind hoch angesetzt. Sie stehen weit auseinander.
Der kurze, kräftige Hals zeigt einige dicke, lose Hautfalten. Zur Brust hin bildet sich eine Wamme. Der Rücken ist kurz und gut bemuskelt. Die Rückenlinie hat ihren tiefsten Punkt direkt hinter der Schulter. In ihrem weiteren Verlauf steigt sie bis zur Lendenpartie hin an. Die Kruppe fällt zur Rute hin in einem Bogen relativ steil ab. Die Rute ist mittellang bis kurz; sie wird nach unten gerichtet getragen.
Die Brust ist breit und tief mit gut gerundeten Rippen.
Die kurzen, kompakten Vordergliedmaßen stehen weit auseinander. Sie sind sehr kräftig.
Die muskulöse Hinterhand steht relativ hoch. Im Kniegelenk findet sich eine leichte Drehung nach außen. Die Sprunggelenke sind leicht gebogen; sie stehen tief.
In der Bewegung werden die Hinterpfoten nicht merklich angehoben. So entsteht der Eindruck, dass sie über den Boden streifen.
Wesen:
Der Bulldog ist ein eher ruhiger, geduldiger, aber dennoch sehr aufmerksamer und mutiger Hund. Seinem Besitzer ist er treu ergeben. Er kann mitunter recht eigenwillig sein.
Mögliche Einsatzgebiete:
Tiere mit weniger stark ausgeprägten körperlichen Defiziten können durchschnittlich lange Spaziergänge bewältigen. Extreme Rassevertreter haben durch ihre Anatomie in der Regel erhebliche gesundheitliche Probleme, die es ihnen verwehren, körperlich aktiv zu werden.
Haltung und Pflege
Der Bulldog kann sowohl in der Stadt als auch auf dem Lande gehalten werden.
Sein kurzes Fell ist sehr pflegeleicht.
Gesundheit:
-Permanente Atembeschwerden bis hin zur Atemnot und Erstickungsanfällen unter Belastung
-Kreislaufprobleme, insbesondere bei Belastung und warmen Temperaturen
-Entzündungen zwischen den Hautfalten.
Die Hunde sind leichtfuttrig und neigen zu Übergewicht, was die oben erwähnten Probleme häufig zusätzlich verkompliziert.
Auch Fruchtbarkeitsprobleme treten bei der Rasse vermehrt auf.
Die breiten Köpfe der Welpen führen zu einer hohen Kaiserschnittquote (ca. 80%).
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) und Allergien mit Hautsymptomatik sind weitere Erkrankungen, die bei der Rasse häufiger auftreten.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 7-10 Jahren.
Unter jedem Bild steht der Herkunftshinweis!! Einfach Mail an bilder@hund.info
Züchter, Vereine und Clubs
Ihr seit ein Club oder Verein, der sich mit dieser Rasse beschäftigt? Gerne würden wir Euch ebenfalls hier erwähnen, also meldet Euch -> kontakt@hund.info