Der Deutsch Langhaar (auch: Deutscher Langhaariger Vorstehhund) ist ein sehr vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund.
In Deutschland ist er bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt; er ist die älteste einheimische Jagdhundrasse.
Er führt das Blut verschiedener Wasserhunde, Wachtel- und Habichtshunde, Bracken sowie des französischen Epagneul. Seit 1879 wird die Rasse in Reinzucht gezüchtet.
Die schwarz-weiße Fellvariante war ab 1909 nicht mehr erwünscht und bildete in der Folge die Grundlage für den Großen Münsterländer.
In der Rassensystematik der FCI wird der Deutsch Langhaar in Gruppe 7 (Vorstehhunde), Sektion 1.2 (Kontinentale Vorstehhunde, Typ Spaniel), Standard Nr. 117, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild des Deutsch Langhaar
Größe
Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 60-70 cm (Idealmaß: 63-66 cm), Hündinnen werden 58-66 cm groß (Idealmaß: 60-63 cm).
Gewicht
Das Idealgewicht liegt bei 30 kg.
Farbe
Diese Fellfarben kommen beim Deutsch Langhaar vor:
-Braun (mit oder ohne weißen Abzeichen bzw. Schimmelung, vor allem an Brust und Pfoten)
-Braun-weiß
-Dunkel- und Hellschimmel (Weiß mit braunem Kopf und braunen Platten)
-Forellenschimmel (Weiß mit vielen kleinen braunen Flecken).
Ein vereinzelt vorkommender gelber Brand ist zulässig.
Das dichte Fell ist relativ lang und wetterfest. Es ermöglicht dem Hund durch seine isolierende Wirkung und seine Robustheit ausdauernde Wald- und Wasserarbeit.
Körperbau
Der Deutsch Langhaar hat einen kräftigen Körperbau mit viel Substanz, ohne dabei plump oder schwerfällig zu wirken.
Sein edler Kopf ist langgestreckt und gut behaart. Der Nasenrücken ist leicht gewölbt. Die braunen Augen sollen einen möglichst dunklen Farbton haben. Die befransten Ohren hängen herab; sie sind leicht nach vorne gedreht.
Der kräftige Hals mündet in einen geraden, gut bemuskelten Rücken. Die Lendenpartie ist ebenfalls kräftig, die Kruppe lang und schwach abfallend. Die Rute soll gestreckt getragen werden.
Die Brust ist breit und tief.
Schulterblatt und Oberarmbein sollen annähernd rechtwinklig zueinander gestellt sein. Das Vorderfußwurzelgelenk ist leicht durchgebogen. Die Hinterhand ist gut gewinkelt und ermöglicht dem Hund einen raumgreifenden Gang mit gutem Schub.
Die Rückseiten der Läufe tragen sogenannte Federn bzw. Hosen (längere Haare).
Die Haut darf nicht faltig sein; sie soll dem Körper eng anliegen.
Besondere Eigenschaften
Wesen
Der Deutsch Langhaar muss seiner Veranlagung entsprechend beschäftigt, das bedeutet jagdlich geführt, werden. Erhält er diese Möglichkeit, so gibt er im Haus einen sehr angenehmen, ruhigen Mitbewohner ab. Er ist leichtführig und gut zu erziehen.
Bei der Arbeit zeigt er sich sehr konzentriert und teilweise etwas bedächtiger als andere Jagdhundrassen.
Mögliche Einsatzgebiete
Als Vollblutjagdhund muss der Deutsch Langhaar unbedingt die Möglichkeit zu jagdlicher Arbeit erhalten. Er ist in allen Bereichen der Jagd einsetzbar, was ihn von den meisten anderen Jagdhunderassen abhebt. Vor allem bei der Wald- und Wasserarbeit läuft er zur Höchstform auf. Er ist sehr ausdauernd und kann Fährten sicher anzeigen, Wild auch im tiefsten Dickicht aufstöbern und den Jäger bei der Schweißarbeit verlässlich zu angeschossenem Wild bringen.
Haltung und Pflege
Für eine Haltung in der Stadt ist der Deutsch Langhaar nicht geeignet. Das ideale Umfeld für den Hund ist bei einem Jäger auf dem Lande.
Das Fell muss regelmäßig gebürstet und auf Mitbringsel aus dem Wald (z. B. Kletten, kleine Zweige oder Dornen) untersucht werden.
Gesundheit
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) tritt beim Deutsch Langhaar vereinzelt auf. In der Zucht werden entsprechende Untersuchungen durchgeführt.
Ansonsten handelt es sich bei der Rasse um einen sehr robusten, wenig krankheitsanfälligen Hund.
Um eine Zuchtzulassung zu erhalten, muss ein Hund mehrere Leistungsprüfungen, einen Laut- und Härtenachweis sowie eine gute Zuchtschaubewertung absolvieren.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 12-15 Jahren.
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