Im Mittelalter war der „Hovewart“, der Wächter über Haus und Hof, ein sehr gefragter Hund. Von seinen Artgenossen hob er sich durch eine besondere Eignung für Wach- und Schutzzwecke ab. Im 13. Jahrhundert wurde diese „Rassebezeichnung“ erstmals dokumentiert, jedoch ohne dabei ihr Aussehen zu erwähnen.
Ob der Hovawart, wie wir ihn heute kennen, tatsächlich ein Nachfahre dieser Hunde ist, ist nicht belegt. In früheren Zeiten wurde der Begriff „Hovawart“ häufig auch allgemein für „Hofhund“ gebraucht.
Seit 1922 gibt es eine planmäßige Zucht. Der Hovawart gehört zu den klassischen Schutzhundrassen und wird nach wie vor gerne als Wach-, Schutz-, und Polizeihund, aber auch als Rettungshund sowie für die Fährtenarbeit eingesetzt.
In der Rassensystematik der FCI wird der Hovawart als Hunderasse in Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde), Sektion 2.2 (Molossoide, Berghunde), Standard Nr. 190, gelistet.
Äußeres Erscheinungsbild
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Größe
Die Widerristhöhe beträgt beim Rüden 63-70 cm, bei der Hündin 58-65 cm.
Gewicht
Das Gewicht beträgt etwa 30-40 kg.
Farbe
Die Farbschläge des Hovawarts sind:
-Blond:
Diese Farbe ist ein schönes Mittelblond, welches am Bauch und zu den Läufen hin heller gefärbt ist. Kleinere weiße Flecken im Brustbereich sind erlaubt. Auch einzelne weiße Haare an den Zehen und im Bereich der Rutenspitze entsprechen noch dem Rassestandard.
Augenlider, Lefzen und Pfotenballen sind schwarz pigmentiert.
-Schwarz:
Der schwarze Hovawart hat ein glänzendes Fell, bei dem – wie bei der blonden Varietät – kleinere weiße Abzeichen im Brustbereich und einzelne weiße Haare an den Zehen bzw. an der Rutenspitze erlaubt sind.
Augenlider, Lefzen und Pfotenballen sind auch hier schwarz.
-Schwarzmarken (Black and Tan):
Diese Farbvariante ist ein glänzendes Schwarz mit heller (mittelblonder) Marke. Die hellen Anteile befinden sich am Kopf, im Kehlbereich, an der Brust, an den Gliedmaßen und unterhalb des Rutenansatzes.
Auch hier sind die oben genannten kleineren weißen Anteile erlaubt. Die Pigmentierung der Augenlider, der Lefzen und der Pfotenballen ist ebenfalls schwarz.
Das leicht gewellte Fell ist relativ lang mit mäßig ausgebildeter Unterwolle. Am Kopf und an den Vorderseiten der Gliedmaßen ist es kurz.
Körperbau
Der Körperbau des Hovawarts ist kraftvoll und leicht gestreckt. Das Geschlecht soll bereits am Körperbau und an der Form des Kopfes deutlich erkennbar sein. Die Länge des Rumpfes beträgt etwa 110-115% der Widerristhöhe.Der Kopf ist kräftig mit einer breiten, gut gewölbten Stirn und gut ausgebildetem Stop. Der gerade Nasenrücken soll parallel zum Oberkopf verlaufen.Die Augen sind mittel- bis dunkelbraun gefärbt. Die herabhängenden Ohren haben eine dreieckige Form.Der mittellange Hals ist gut bemuskelt mit gut anliegender Kehlhaut. Der Rücken ist gerade und kräftig, die Kruppe fällt leicht ab. Die Rute ist dicht behaart. Sie soll über das Sprunggelenk hinaus reichen, ohne dabei jedoch den Boden zu berühren.Die Brust ist breit und tief.Die Vordergliedmaßen stehen gerade und parallel. Sie sind sehr kräftig. Die Hinterhand weist eine gute Winkelung in den Gelenken auf. In der Bewegung entwickelt der Hovawart einen guten Schub.Die Haut soll dem Körper straff anliegen.
Besondere Eigenschaften
Wesen
Der Hovawart ist wachsam und stets auf das Wohlergehen seiner Familie bedacht. Fremden gegenüber begegnet er oft misstrauisch. Er ist selbstsicher und hat ein relativ ausgeglichenes Temperament. Er ist ziemlich eigenständig und nicht ganz leicht zu erziehen; liebevolle, aber unbedingte Konsequenz ist daher im Umgang mit ihm sehr wichtig.
Als Spätentwickler ist er erst mit etwa 3 Jahren sowohl körperlich als auch vom Wesen her vollständig erwachsen. Im Allgemeinen hat der Hovawart eine relativ hohe Reizschwelle, dennoch sollte nie vergessen werden, dass man es bei ihm mit einem Schutzhund zu tun hat, der im Zweifelsfall auch zur körperlichen Verteidigung seiner Familie bereit ist.
Sein Geruchssinn ist sehr gut entwickelt.
Mögliche Einsatzgebiete
Der vielseitige Hovawart kann als vollwertiger Gebrauchshund eingesetzt werden, aber auch als reiner Familien- und Begleithund ist er sehr beliebt.
Er benötigt unbedingt ausreichend Bewegung und muss auch geistig ausgelastet werden, um glücklich und zufrieden zu sein. Hundesportarten wie Agility oder auch Fährtenarbeit sind eine gute Möglichkeit, den fleißigen Hovawart aktiv zu beschäftigen.
Haltung und Pflege
Bei entsprechender körperlicher und geistiger Auslastung ist die Haltung prinzipiell auch in der Stadt möglich.
Das lange Fell muss regelmäßig gebürstet werden.
Gesundheit
Durch gründliche Zuchtarbeit konnte die erbliche Komponente für die Hüftgelenksdysplasie (HD) beim Hovawart stark zurückgedrängt werden. Dennoch gibt es vereinzelt Exemplare, die an der Erkrankung leiden.
Auch Knochentumoren, die Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Erkrankungen des Herzens und die Degenerative Myelopathie (DM; Erkrankung des Rückenmarks, die zu Lähmungserscheinungen führt) treten bei der Rasse gelegentlich auf.
Wie die meisten großen Hunderassen hat auch der Hovawart ein etwas höheres Risiko, eine Magendrehung zu erleiden.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 12-14 Jahren, was für einen Hund dieser Größenordnung relativ hoch ist.
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