Anatolischer Hirtenhund

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Der Anatolische Hirtenhund (Çoban Köpeği) ist ein großer, kräftiger Herdenschutzhund. Er stammt ursprünglich aus der Türkei. Dort wurde und wird er bis heute zum Hüten und Bewachen der Schafherden eingesetzt. Die Hunde leben dabei im Freien und müssen in der Lage sein, große Distanzen zurückzulegen.

Die robusten Tiere kommen auch mit extremen Temperaturen zurecht; sowohl Kälte als auch Hitze ertragen sie mit einer erstaunlichen Genügsamkeit.

Zu ihren Vorfahren sollen die großen Jagdhunde Mesopotamiens gehören.

In der Rassensystematik der FCI wird der Anatolische Hirtenhund in Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen), Sektion 2.2 (Molossoide, Berghunde), Standard Nr. 331, gelistet.

In der Türkei wird die Rasse nicht unter dieser Bezeichnung geführt, sondern es wird zwischen mehreren Rassen bzw. Schlägen unterschieden: Dem Akbaş, dem Kangal, dem Karabaş und dem Kars-Hund.


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Äußeres Erscheinungsbild Anatolischer Hirtenhund

Größe

Die Widerristhöhe beträgt beim Rüden 74-81 cm und bei der Hündin 71-79 cm.

Gewicht

Das Gewicht beim Rüden beträgt 50-65 kg, Hündinnen sind mit 40-55 kg deutlich leichter.

Farbe

Beim Anatolischen Hirtenhund sind alle Fellfarben erlaubt.

Das wetterfeste Haarkleid hat eine mittlere Länge. Es besteht aus schützendem Deckhaar und einer dichten Unterwolle. Im Hals-, Schulter- und Oberschenkelbereich ist das Haar ein wenig dicker und länger als an den restlichen Körperpartien. Im Winterhalbjahr ist das Fell länger als im Sommer.

Körperbau

Hirtenhund

Der Anatolische Hirtenhund zeichnet sich durch seinen kräftigen, großrahmigen Körperbau aus. Er soll eine stolze, aufrechte Haltung zeigen.

Sein Kopf ist relativ groß und breit, er soll jedoch harmonisch zum Rest des Körpers passen. Das Vorgesicht ist etwas kürzer dimensioniert als die Länge des restlichen Schädels. Der Fang ist rechteckig, der Stopp relativ schwach ausgeprägt. Der Nasenspiegel ist schwarz oder – bei leberfarbenen Tieren – braun.

Die Augen sind verhältnismäßig klein. Ihre Farbe ist gold- bis dunkelbraun.

Die mittelgroßen Ohren haben eine dreieckige Form. Ihren Spitzen sind leicht abgerundet. Die Ohren hängen herab und liegen dem Kopf gut an. Erregt etwas seine Aufmerksamkeit, so hebt der Hund sie leicht an.

Der kräftige, mittellange Hals weist eine leichte Biegung auf. Er geht in eine gerade Rückenlinie über. Der Rücken ist kräftig und relativ kurz mit leicht gewölbter Lendenpartie. Die lange Rute soll mindestens bis zum Sprunggelenk reichen. In der Ruhe hängt sie herab, wobei ihre Spitze leicht eingerollt ist. Bei Aufregung trägt der Hund sie hoch über dem Rücken, auch hier mit eingerollter Spitze. Die Brust ist tief mit gut gewölbten Rippen.

Die kräftigen Vordergliedmaßen stehen senkrecht und in einigem Abstand voneinander, um dem Brustkorb genügend Raum zu bieten. Die Hinterhand ist muskulös mit guter Winkelung in den Gelenken.

Die Bewegungen des Hundes sind kraftvoll und sehr harmonisch. Bei langsamem Tempo zeigt der Anatolische Hirtenhund gelegentlich Passgang.

Besondere Eigenschaften

Wesen

Bedingt durch seine ursprüngliche Aufgabe ist der Anatolische Hirtenhund intelligent, eifrig, mutig, schnell und sehr ausdauernd. Er arbeitet konzentriert und unabhängig, zeigt sich seinem Besitzer gegenüber aber meist sehr anhänglich. Er ist mutig, wachsam und sehr territorial.

Fremden gegenüber verhält er sich misstrauisch, insbesondere während seiner Arbeit.

Bei entsprechender Auslastung ist sein Temperament ausgeglichen und ruhig.

Im Umgang mit Artgenossen zeigt sich der Anatolische Hirtenhund häufig dominant. Herdenschutzhunde im Einsatz dulden es nicht, dass sich fremde Hunde ihnen und der Herde nähern.

Der Anatolische Hirtenhund benötigt eine konsequente Erziehung und sollte unbedingt eine seiner Veranlagung entsprechende Aufgabe erhalten. Für Anfänger ist er nicht geeignet.

Mögliche Einsatzgebiete

anatolischerHirtenhund

Als Herdenschutzhund ist der Anatolische Hirtenhund in seinem Element. Besonders für Schafhaltungen, die in Gebieten mit freilebenden Wölfen liegen, eignet er sich als ständiger Bewacher. Häufig nutzen die Schafhalter dabei mehrere Hunde. Diese leben innerhalb der Schafherde unauffällig und angepasst; erscheint jedoch ein Eindringling, so verteidigen sie die Herde aktiv.

Als Wach- und Schutzhund ist die Rasse ebenfalls geeignet.

Für eine Haltung als reiner Familien- und Begleithund ist der Anatolische Hirtenhund wenig geeignet.

Haltung und Pflege

Eine seiner Veranlagung entsprechende Aufgabe, wie etwa das Bewachen einer Schafherde, sollte Grundvoraussetzung für die Haltung eines solchen Hundes sein. Für ein Leben in der Stadt ist er kaum geeignet.

Der Kangal – ein Schlag des Anatolischen Hirtenhundes – zählt in einigen deutschen Bundesländern zu den sogenannten Listenhunden, seine Haltung ist also mit Auflagen verbunden.

Das robuste Fell sollte gelegentlich gebürstet werden, insbesondere zur Zeit des Fellwechsels.

Gesundheit

Der Anatolische Hirtenhund zählt zu den ursprünglichen, robusten und wenig krankheitsanfälligen Hunderassen. Wie bei den meisten großen Hunderassen treten die Hüftgelenksdysplasie (HD) sowie die Magendrehung jedoch auch bei ihm etwas häufiger auf. Gelegentlich gibt es Tiere, die an Epilepsie leiden.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 13-15 Jahren.

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