Es ist ein Thema, das bislang wenig Beachtung findet, für Hundehalter selbst jedoch zum absoluten Albtraum werden kann. Der Hund ist nur wenige Minuten unbeaufsichtigt – etwa im Garten oder angebunden vor einem Geschäft – und als Herrchen oder Frauchen nach ihm schauen, ist von ihm weit und breit nichts mehr zu sehen. Selbstverständlich kann es sein, dass ein Hund aus eigenem Antrieb davonläuft. In vielen Fällen jedoch ist das nicht der Fall, denn Hundediebe waren am Werk. Der Diebstahl des geliebten Hundes kann aus vielerlei unterschiedlichen Gründen erfolgen. In jedem Fall aber ist es für Herrchen und Frauchen eine katastrophale Situation, den Aufenthaltsort des eigenen Hundes nicht zu kennen und ihn schrecklich zu vermissen. Da das Auffinden eines gestohlenen Hundes oft sehr schwer bis unmöglich sein kann, ist vor allen Dingen Prävention das Zauberwort.
Warum werden Hunde gestohlen?
Es gibt viele Gründe, aus denen sich ein Mensch dazu entschließt, einen Hund zu stehlen. So kann es durchaus sein, dass das süße Aussehen des Tieres eine Person dazu verleitet, ihn einfach mitzunehmen. Das jedoch ist eher selten der Fall. Viel eher stecken hinter Hundediebstählen organisierte Banden, die mit den Tieren auf verschiedene Art und Weisen Geld verdienen können. Rassehunde werden beispielsweise besonders häufig gestohlen, da sie beim Wiederverkauf auf dem Markt sehr viel Geld einbringen können. Auch möchten viele Diebe die Liebe des Hundehalters ausnutzen und melden sich einige Tage nach dem Diebstahl, um einen Finderlohn zu erzwingen. In beiden Fällen ist die Gesundheit des Tieres zunächst nicht gefährdet. Es kann jedoch auch schlimmer kommen. So werden Hunde oftmals auch gestohlen, da die Diebe an ihrem Fell interessiert sind. Dieses lässt sich im Osten Europas recht gewinnbringend für die Textilindustrie einsetzen. Auch können Diebe einen Hund stehlen, um ihn später für Tierversuche zu verkaufen. Der letzte – und sicherlich auch einer der schlimmsten Gründe – ist der Diebstahl für Hundekämpfe. Hier werden die Tiere gestohlen, damit sie nicht etwa selbst Hundekämpfe führen, sondern als „Übungsbeute“ für die aggressiven Kämpferhunde dienen. Die Qualen, denen ein gestohlener Hund unter Umständen ausgesetzt sein wird, sind also keineswegs zu vernachlässigen und vergrößern die Sorge des Halters umso mehr.
Chip und Tattoo reichen nicht!
Viele Hundebesitzer wiegen sich in Sicherheit, denn schließlich ist das eigene Tier ja anhand seiner Tätowierung oder seines Chips unmissverständlich wiederzuerkennen. Das jedoch ist ein gefährlicher Trugschluss, denn oft werden die Hunde so weit von Zuhause weggebracht und in Gebiete geholt, in denen Tattoo und Chip keine Rolle spielen. Zudem ist es eine grausame Praktik, tätowierten Hunden einfach das Ohr abzuschneiden, um sie nicht mehr identifizierbar zu machen. Professionelle Hundefänger sind außerdem in der Lage, einen implantierten Mikrochip mit einem speziellen Gerät zu überschreiben, sodass die Daten des ursprünglichen Halters nicht mehr ausgelesen werden können.
Schutz durch Erziehung
Es kann sich lohnen, den eigenen Hund schon frühzeitig sehr gut zu erziehen. Das Tier sollte dabei lernen, direkt abrufbar zu sein, auch wenn es von jemandem festgehalten wird. Auch ist es wichtig, dass das Tier keinerlei Leckerchen von Fremden annimmt und nicht mit ihnen interagiert. So können Hundediebe den Hund beispielsweise nicht mehr so einfach an den Gartenzaun locken. Ein vertrauensvoller und lieber Hund ist selbstverständlich eine tolle Sache. Geht der Hund jedoch mit jedem beliebigen Menschen mit, so hat ein Hundedieb besonders leichtes Spiel. Es ist also sehr wichtig, dem eigenen Hund ein gesundes Misstrauen gegenüber fremden Personen anzutrainieren, sodass er im besten Fall sogar anschlägt, wenn sich eine fremde Person dem Gartenzaun nähert.
Vorsicht in der Öffentlichkeit
Viele Hundehalter denken nicht weiter darüber nach, wenn sie ihren Hund vor einem Supermarkt anbinden oder im Auto lassen. Gerade hier schlägt für viele Hundediebe jedoch die Stunde des Zugriffs, denn sie können den Hund einfach und schnell mitnehmen. Oft fällt es Passanten nicht einmal auf, wenn jemand den Hund mitgenommen hat, da sie den eigentlichen Besitzer ja nicht kennen. Am besten ist es also, den Hund lieber Zuhause zu lassen und ihn darauf zu trainieren, ein paar Stunden alleine bleiben zu können. Ist dies nicht möglich, so gibt es inzwischen abschließbare Hundeleinen, die ähnlich wie ein Fahrradschloss gesichert werden können. Diese Leinen kann ein Hundedieb dann nicht ohne Weiteres öffnen und lösen. Auch kann es sinnvoll sein, eine zweite Person mitzunehmen, die auf den Hund aufpasst, solange dieser vor dem Supermarkt warten muss.
Und was tun, wenn es doch passiert?
Kommen Herrchen oder Frauchen aus dem Supermarkt oder in den Garten und vom geliebten Vierbeiner ist keine Spur zu sehen, ist schnelles Handeln gefragt. Mit dem Verdacht auf Hundediebstahl sollten Halter sofort die Polizei rufen und diesen den Hund beschreiben und den Ort nennen, an dem das Tier verschwunden ist. Ob und vor allem wie schnell die Polizei helfen kann, steht dabei jedoch in den Sternen. Es kann hilfreich sein, zusätzliche Stellen wie Tasso einzuschalten, die sich dann an der Suche nach dem Tier beteiligen und den Halter mit Plakaten und Onlineanzeigen unterstützen. Ist der Hund jedoch von seinem Dieb in ein Auto geladen worden, so verläuft der Abtransport des Tieres oftmals so schnell, dass weder Polizei noch Tierschutz etwas ausrichten können. Dann heißt es nur noch hoffen und bangen, dass das Tier wieder heil nach Hause kommt.
Man lässt seinen Hund heute nicht mehr irgendwo unbeaufsichtigt. Alles andere in reiner Wahnsinn.
Was mich wundert ist, dass Sie im Artikel zwar die Hundekämpfe als Diebstahlgrund nennen, die zwei größten Gründe allerdings nicht:
– unkastrierte Rassehunde landen gerne in unseriösen Zuchten als Gebärmaschinen
und Hunde werden gestohlen, weil es Perverse gibt, die ein Tier quälen und elendig verrecken lassen wollen. Anders sind manche übel zugerichtete Totfunde nicht zu erklären.