Hängemattennacht im Teutoburger Wald mit Hund

Kennt ihr das Gefühl, wenn euer Kopf so unter Druck steht, dass es aus den Ohren zischt, aber ihr könnt das Ablassventil nicht finden? Genauso ging es mir! Deshalb beschlossen mein seit den ersten Schritten im Kindergarten beste Freund sowie die allerliebste Freundin seit dem Urknall und der treueste vierbeinige Kamerad mit braunen Augen, dass es Zeit war für einen tiefen Atemzug in der Natur. Wir wollten den Teutoburger Wald erkunden, aber anders, als wir es zuvor bei anderen Wandertouren gemacht haben. Wir legten uns eine Route zurecht, die uns die Möglichkeit gab unterwegs ein Hotel aufzusuchen, falls das Wetter umschlagen sollte. Sollte das Wetter aber beständig bleiben, wollten wir im Teutoburger Wald übernachten, aber dazu weder Schlafsäcke noch Zelte nutzen. Wir hatten einfach jeder eine Hängematte eingepackt, was uns als luftiges Nachtlager dienen sollte. Ausnahme Henry, denn für meinen Hund hatte ich eine Thermomatte im Marschgepäck verstaut. 

Von Schlangen zu Vögeln

Wir parken den Wagen nördlich von Bad Lippspringe im beschaulichen Örtchen Schlangen, wo wir mit wenigen Schritten mitten im Teutoburger Wald waren. Es war zwar noch früh am Morgen, aber es war bereits absehbar, dass dies ein sehr heißer Tag werden würde. Wir hatten für jeden von uns drei Liter Trinkwasser mit und zwei Liter für Henry, der davon allerdings weniger Gebrauch machte. Er fand das Wasser im Schlangenbach und in der Strothe viel erfrischender, zumal er das Trinken gleich mit einem kleinen Bad verbinden konnte. Die große Abkühlung kam dann im Haverkampsee, in dem mein AkitaSchäferhund-Mix Henry ausgiebig seine Runden drehte und sichtlich den Badespaß genoss. Rein vorsichtshalber ergänzen wir unsere Wasservorräte in einem urigen kleinen Geschäft mitten im Teutoburger Wald, in dem Hiker allerlei nützliche Dinge finden, von der Wanderkarte bis zu Pflastern, die genau auf die Blasen am Fuß passen. Je näher der kleine Zeiger der Uhr der 12 kam, desto mehr näherte sich das Thermometer der 30 Grad Celsius Marke. Als wir nach rund 10 Kilometern Wanderung die Berlebecker Quellen erreichten, legten wir eine ausgiebige Rast ein, verbunden mit einem Nickerchen, so wie mein Opa es gerne zwischendurch einlegte. Die Hängematten waren echt bequem und meine Freundin und ich schliefen auch prompt sofort ein. Für Henry hatte ich eine Thermomatte ausgelegt, von der er aber nichts wissen wollte. Stattdessen lag er direkt unter meiner Hängematte, halb auf dem Rücken, sodass er mich mit einer Pfote berühren konnte. Er war diese Nähe zu mir ja seit seinen Tagen als Welpe gewohnt und bestand jetzt darauf, mich auch dann zu spüren, wenn ich über ihm schwebte. Es war ein niedliches Bild und eine von vielen Situationen, die wir in Fotos festgehalten haben. 

Hängemattennacht mit Hund im Teutoburger Wald

Nach dieser langen Rast ging es weiter zur terrassenförmig angelegten Falkenburg. Die Ruinen lassen noch heute deutlich erahnen, dass diese Festung zu ihren Glanzzeiten ein prachtvolles Bauwerk war. Weiter strebten wir zur Adlerwarte Berlebeck, wo die Flugvorführung ein echtes Erlebnis war. Insbesondere die Sturzflüge der Falken und Steinadler sind unvergesslich. Wir passierten das Wandergebiet Hohe Warte und damit auch genau das Restaurant, in dem wir zu Abend essen wollten. Das Gasthaus gibt es bereits seit 1886 und es ist eines der beliebtesten im Teutoburger Wald. Im Biergarten bekam zuerst Henry seinen Napf mit frischem Wasser, bevor uns die Menükarten gereicht wurden, was ich sehr begrüßte. Dieses Familienrestaurant serviert frisch zubereitete Gerichte der saisonalen westfälischen Küche, die durchweg überaus lecker und obendrein preiswert sind. Derart gut gestärkt war der Tageschlussspurt zum Vogelpark Heiligenkirchen nicht wirklich anstrengend. Zumal die Temperaturen fielen und wir uns mit Papageien, Loris und anderen exotischen Vögeln beschäftigten. Die meisten dieser Tiere stammen aus privater Haltung und wurden abgegeben, weil sie überflüssig oder die Besitzer verstorben waren. 

Henry, Sternschnuppen und eine unvergessliche Nacht 

Ganz in der Nähe des Hermannsdenkmals, aber bereits im Wandergebiet Hangstein suchten wir uns abseits des Weges eine lauschige Senke, in der wir unsere Hängematten aufspannten. Ich befestigte meine nicht ganz so hoch, damit Henry mich bequem erreichen konnte. Er legte sich wieder unter meine Hängematte, nachdem er zuerst einmal seine Thermomatte weggeschoben hatte. Die gesamte Nacht über konnte ich seine Pfote in meinem Rücken spüren und dies obwohl er offensichtlich sehr entspannt und friedlich schlief. Was mich am Schlafen hinderte, war der unglaubliche Sternenhimmel. Hier, mitten im Wald, keine künstlichen Lichter in der Nähe, sieht man viel mehr Sterne als sonst üblich. Und Sternschnuppen, die alle paar Minuten ein fröhliches Feuerwerk am Firmament entbrannten. Es war einfach toll. 

Am nächsten Morgen gelangen wir über die Haustenbecker Allee und an der Kirchenruine vorbei zurück nach Schlangen. Damit ist dieses Erlebnis noch nicht ganz abgeschlossen. Die beste Freundin von allen hatte eines der Fotos auf ihren Computer geladen und dieses bearbeitet. Ich staunte nicht schlecht und war sowas von positiv überrascht und glücklich, als ich zu meinem Geburtstag kurze Zeit später genau dieses Bild als Geschenk bekam, denn Sie hatte es großformatig als Poster drucken lassen. Dieses Poster hängt nun in meinem Büro und erinnert mich täglich daran, dass es von Zeit zu Zeit notwendig ist, eine unkonventionelle Auszeit zu nehmen. 

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