Alltagstipps für eine bessere Bindung zum Hund

Unseren Hunden wird im Alltag sehr viel abverlangt. Die Anforderungen an das Leben sind hoch und die Hunde sollen die täglichen Hürden problemlos meistern. Sie sollen gesellschaftsfähig sein und auch in den eigenen vier Wänden bestimmte Regeln befolgen. Hunde sind hochsoziale Lebewesen. Sie brauchen Vertrauen und Verlässlichkeit von uns Menschen als ihre Sozialpartner und Bezugspersonen. Aber was heißt das jetzt für dich? Wie kannst du der so wichtige Bindungspartner für deinen Hund sein?

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Mensch-Hund-Bindung als Basis für ein vertrauensvolles Zusammenleben

Als Grundsatz gilt: Dein Hund lernt ständig, nicht nur während des Trainings oder bei bestimmten Übungen. Dein Verhalten nimmt dein Hund wahr und orientiert sich an eben diesem. Bist du nervös oder ängstlich, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch dein Hund unentspannt wird. Bist du gelassen, überträgt sich deine Stimmung ebenso auf deinen Hund. Die Stimmungsübertragung ist demnach ein wichtiger Punkt, welcher dir immer bewusst sein sollte.

Zu einer vertrauensvollen Bindung zwischen dir und deinem Hund gehören

  • Eine klare und transparente Kommunikation
  • Mitgefühl und Verständnis
  • Fairness
  • Konsequenz

In keinen dieser Punkte ist in irgendeiner Form die psychische oder physische Gewalt ein Teil. Gewalt führt zu Einschüchterung, Schmerz und Angst. Dies ist keine Basis für eine gute Bindung zum Hund. Gewalt in jeglicher Form zerstört Bindung und Vertrauen irreparabel.

Die nötige Sicherheit, um sich an dir zu orientieren und um eine nachhaltige Mensch-Hund-Bindung aufzubauen, gibst du deinem Hund vor allem durch Gelassenheit, Souveränität und Spaß! Gehst du dabei fair, liebevoll und verständnisvoll um: herzlichen Glückwunsch. Du hast die wichtigsten Faktoren für eure Teambindung schon erkannt!

So kannst du im Alltag die Bindung stärken

Bindungsübungen kannst du fernab von Trainingssituationen in den Alltag integrieren. Durch gemeinsame Erfolge und positive Erlebnisse entsteht eine Bindung zwischen dir und deinem Hund. Was du aktiv dafür tun kannst, erfährst du hier.

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Vertrauen zu deinem Hund aufbauen

Wir erwarten von unserem Hund, dass er uns vertraut. Vertrauen ist schließlich eine der tragenden Säulen für eine gute Bindung. Doch wie sieht es überhaupt umgekehrt aus? Damit unser Hund Vertrauen aufbaut, sollten wir ihm ebenfalls Vertrauen schenken. Dadurch schaffst du eine gesunde Vertrauensbalance zwischen dir und deinem Hund.

Viele Hundebesitzer neigen dazu, ihren Hund zu sehr zu kontrollieren. Die Vertrauensübung kannst du am besten während einer entspannten Zeit in eurem Garten oder in eurer Wohnung einbauen. Bestimmt gibt es hier den ein oder anderen Ort, an den dein Hund nicht gehen darf. So ist es im Garten vielleicht der Durchgang zum Nachbargarten oder die Vorratskammer in der Wohnung. Dein Hund weiß im Grunde, dass diese Zone tabu ist. Und doch ertappst du dich dabei, dass du deinen Hund ständig kontrollierst und beobachtest.

Versuche, deinem Impuls zur Kontrolle nicht immer nachzugeben. Bist du dir unsicher, solltest du natürlich einen Blick auf deinen Hund haben. Doch gehe nicht immer vom Schlimmsten aus. Schenke deinem Hund ein Stückchen Freiheit und gleichzeitig eine große Portion Vertrauen. Man kann dieses Gefühl sicherlich gut mit dem Vertrauensvorschuss an das eigene Kind vergleichen, wenn es das erste Mal allein mit Freunden Unternehmungen macht. Würdest du dein Kind dabei ständig beobachten und in der Nähe sein, würde sich das nicht gut auf eure Vertrauensbalance auswirken. Ähnlich verhält es sich auch bei deinem Hund.

Mutig sein!

Dazu eine kleine Anekdote aus einem Erlebnis mit meiner Hündin: Aufgrund ihrer Vorgeschichte ist sie in vielen Situationen eher ängstlich. Eine Angst war es, über kleine Holzbrücken zu gehen. Natürlich hätte ich es einfach vermeiden können, mit ihr über die Brücken zu gehen. Doch statt zu denken „Das schafft sie eh nicht“ oder „Oh nein, gleich hat sie wieder solche Angst“, habe ich ihr immer wieder die Chance gegeben, mutig zu sein.

Entspannt und voller Zuversicht bin ich mit ihr immer näher an die Holzbrücken gegangen. Siehe da: Heute stellen Brücken kein Angstobjekt mehr dar. Meine Hündin geht zwar vorsichtig, aber ohne Angst über eben diese.

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Es sind diese für uns scheinbar kleinen Dinge im Alltag, die du mit deinem Hund zu einem echten Erfolgserlebnis werden lassen kannst. Freue dich mit deinem Hund, sei stolz auf das Geschaffte. Traue ihm zu, dass er auch diese „gruseligen“ Situationen meistern kann. Natürlich sollte kein Hund gezwungen werden oder mit Panik ein eine Situation gedrängt werden. Du solltest deinem Hund Sicherheit geben und die Geschehnisse kontrollieren.  Die gemeinsamen Erfolge sind ein wahrer Bindungs-Booster für dich und deinen Hund.

Zweisamkeit

Das Gefühl der Zusammengehörigkeit kannst du durch innige Zweisamkeit mit deinem Hund stärken. Achte darauf, was dein Hund als angenehm empfindet. Fühlt dein Hund sich dabei bedrängt, verknüpft er eher als etwas Negatives. Er erträgt es dann möglicherweise, bis es endlich vorbei sein. Es kann also das Kuscheln sein, das Streicheln oder einfach das Beisammensein. Die Zeit zu zweit mit deinem Vierbeiner solltest du ganz bewusst in den Alltag integrieren. Zeit ist das wertvollste, was wir unserem Hund bieten können. Vor allem gilt dies auch bei der Mehrhundehaltung. Jeder Hund sollte das Privileg der Zweisamkeit ohne Ablenkung mit dir genießen können. Plane in diesem Fall regelmäßige Aktivitäten mit nur einem Hund aus der Gruppe.

Aktivitäten und Übungen

Ausgiebige Spaziergänge oder Trainingserfolge sind das non plus Ultra für eure Mensch-Hund-Bindung. Eure Spaziergänge kannst du wunderbar aufpeppen, um eure Bindung zu stärken. Dazu zählen beispielsweise Futtersuchspiele. Verstecke dazu einige Leckerbissen im hohen Gras, im Laub oder was auch immer sich in der Natur anbietet. Auf dein Signal hin darf dein Hund die Leckereien suchen. Begleite deinen Vierbeiner dabei und weise ihm die Richtung. Feiert gemeinsam die erfolgreiche Suche. Ihr habt gemeinsam etwas geschafft!

Im Wald nutze ich selbst gerne die Möglichkeit, meine Hunde über Baumstämme balancieren zu lassen oder dies gemeinsam mit ihnen zu tun. Du kannst deinem Hund dabei kleine Hilfestellungen geben und dich gemeinsam mit ihm freuen, wenn er die Hürde gemeistert hat. Dein Hund wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit an dir orientieren. Ihr arbeitet gemeinsam und stärkt ganz nebenbei immens eure Bindung zueinander. Dein Hund lernt, dass er dir vertrauen kann.

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Da sein ist das beste Rezept für eine innige Bindung zu deinem Hund

Im Alltag neigen wir oft dazu, ein To-do nach dem anderen „abzuarbeiten“. Nutzt du die Zeit mit deinem Hund bewusst, ergeben sich immer wieder neue Möglichkeiten für die Bindungsarbeit. Neben gemeinsamen Spielen und der Zweisamkeit, ist es auch das Dasein in für deinen Hund schwierigen Situationen. Das Schützen bei einer unliebsamen Hundebegegnung, die klare Kommunikation in stressigen Situationen und das sichere Lösen kleiner Alltagshürden machen dich zu einem wertvollen Bindungspartner für deinen Hund.

Wie könnte euer nächster Abenteuerspaziergang aussehen? Wie gestaltest du die wertvolle Zweisamkeit mit deinem Hund? Lasse uns gerne wissen, wie du für eine innige und vertrauensvolle Bindung mit deinem Hund sorgst.

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