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Hunde und andere Haustiere – Wie gewöhne ich meinen Hund an andere Haustiere?

Dass Hunde mit anderen Haustieren unter einem Dach leben, ist keine Seltenheit. Manchmal müssen sie jedoch erst an die neuen Hausgenossen gewöhnt werden.

Den Hund an einen anderen Hund gewöhnen

Manche Hundehalter schaffen sich nach einer Weile einen weiteren Hund an. Für den ersten Vierbeiner bedeutet dies eine Umgewöhnung, die nicht immer leicht fällt. So hatte er bislang Herrchen oder Frauchen allein für sich. Die Ankunft eines weiteren Hundes kann als Konkurrenzsituation wahrgenommen werden und der Hund versucht, sein Revier zu verteidigen.

Daher wird empfohlen, beide Hunde an einem neutralen Ort miteinander bekannt zu machen, weil sie sich dann gleichberechtigt gegenüberstehen und nicht als Konkurrenten betrachten. Die Hunde sollten sich an der Leine beschnuppern und kennenlernen. Verhalten sie sich dabei freundlich zueinander, lassen sie sich mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten belohnen.

Stehen sie sich jedoch feindselig gegenüber und knurren sich an, müssen sie voneinander getrennt werden. Meistens gewöhnen sich die Hunde nach einer Weile aneinander und schließen Freundschaft. Vorsicht ist geboten, wenn es sich bei dem Neuankömmling um einen Welpen handelt. So sind ältere Tiere nicht immer die Beschützer der Jungtiere. Eine Gewöhnung ist in diesem Fall genauso erforderlich wie bei einem ausgewachsenen Tier.

Erstes Treffen auf „neutralem“ Boden

Der Halter muss unbedingt darauf achten, dass das größere Tier den Welpen nicht angreift. Wichtig ist, den Tieren kurz die Gelegenheit zu geben, sich kennenzulernen. In regelmäßigen Abstand werden weitere Zusammentreffen vorgenommen. Früher oder später akzeptiert der ältere Hund den Welpen normalerweise. Hinzu ziehen eines professionellen Hundetrainers ist bei Unsicherheit zu empfehlen!

Den Hund an eine Katze gewöhnen

Hunde und Katzen sind die liebsten Haustiere der Deutschen. Daher ist es keine Seltenheit, dass beide Tierarten unter einem Dach leben. Es ist auch nicht wahr, dass sich Hund und Katz grundsätzlich feindselig gegenüberstehen. In zahlreichen Haushalten funktioniert das Zusammenleben sehr gut und es werden echte Freundschaften geschlossen.

Befindet sich der Hund zuerst im Haushalt, ist es ratsam, ihn zunächst an die Katze und deren Eigenarten zu gewöhnen. Hilfreich kann eine Decke mit dem Geruch der Katze sein, die der Hund beschnuppert. Auf diese Weise macht er sich mit dem neuen Hausgenossen vertraut.

Eine weitere Möglichkeit ist das Abspielen von Katzengeräuschen, wenn der Hund diese bisher noch nicht kannte. Dadurch ist er später in der Lage, die Geräusche zuzuordnen. Erhält er in Verbindung mit den neuen Geräuschen und Gerüchen ein Leckerli, betrachtet er sie als positiv und verhält sich dem Neuankömmling gegenüber meist freundlich.

Es empfiehlt sich, auch darauf zu achten, dass Hund und Katze ungefähr im gleichen Alter sind. So fühlen sich ältere Hunde mitunter durch rege, junge Kätzchen gestört, wenn sie in der Wohnung herumturnen. Das kann genauso der Fall sein, wenn es sich um eine ältere Katze und einen jungen Hund handelt. Im weiteren Verlauf drohen dann nicht selten Revierkämpfe.

Hund und Katze

Am besten stehen die Chancen auf ein gutes Einvernehmen, wenn beide Vierbeiner noch jung sind. Aber auch ähnliche Wesenszüge können hilfreich sein. Kennt man die Eigenschaften seines Hundes, kann nach einer Katze Ausschau gehalten werden, die sich daran anpassen lässt.

Um dauerhaften Spannungen entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass es in der Kennenlernphase nicht zu Streitigkeiten kommt, die in Kratzen und Beißen ausarten. Bei Auseinandersetzungen muss umgehend eingeschritten werden, damit es nicht zu Misstrauen oder Angst kommt.

Grundsätzlich stehen Hunde Neuzugängen jedoch positiver gegenüber als Katzen, weil sie gerne Kontakte haben und ein natürliches Rudelgefühl besitzen. Bringen Herrchen oder Frauchen als Anführer des Rudels eine Katze mit, wird sie zumeist als Teil des Rudels angesehen.

Revierkämpfe nicht selten
„Revierkämpfe“ sind nicht selten

Wichtig ist natürlich auch, Hund und Katze einen sicheren Rückzugsort zu ermöglichen, an den sie sich jederzeit zurückziehen können. Dabei kann es sich um eine Hütte oder ein Körbchen handeln. Ebenso sind die Futterplätze zu trennen, um keinen Futterneid aufkommen zu lassen. Außerdem sollten die Tiere getrennt gefüttert werden, damit sie sich nicht um das Futter streiten.

Hunde an Kleintiere gewöhnen

Deutlich komplizierter gestaltet sich die Gewöhnung des Hundes an Kleintiere wie Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen. So werden sie von Hunden als Beute betrachtet, da diese einen natürlichen Jagdtrieb besitzen. Diesen Urinstinkt zu kontrollieren fällt den Hunden natürlich schwer, wenn sie Nagetieren begegnen.

Auch die Kleintiere spüren, dass ihnen durch den Vierbeiner Gefahr droht und bringen sich schleunigst in Sicherheit. In dem Hund bricht dann der Jagdtrieb erst richtig los und er macht sich daran, die vermeintliche Beute zu verfolgen.

welpe an nagetiere gewoehnen
Als Welpe ist es der ideale Zeitpunkt, Hunde an Kleintiere zu gewöhnen

Dennoch ist es möglich, Hunde und Kleintiere aneinander zu gewöhnen. Dies sollte am besten im Welpenalter erfolgen. Bis zur 17. Lebenswoche lernt der Hund seine Umwelt am besten kennen. Trifft er während dieser Zeit auf Kleintiere als Mitbewohner, betrachtet er diese meist nicht als Beute, sondern sieht sie als Mitglieder seines Rudels an. Allerdings können später durchaus Probleme mit fremden Kaninchen oder Hamstern auftreten, sodass eine vorsichtige Gewöhnung vorgenommen werden muss.

Aber auch Freien sollte dem Hund untersagt werden, Jagd auf Kleintiere wie Kaninchen, Ratten, Mäuse oder Vögel zu machen, damit er später nicht auf den Gedanken kommt, seinen Jagdtrieb am eigenen Rudel auszuprobieren. Mehr Infos zu anderen Haustieren findet Ihr auch auf haustiere-journal.de

Ältere Hunde an Kleintiere gewöhnen

Es ist auch möglich, einen erwachsenen Hund an Kleintiere zu gewöhnen, was natürlich eine größere Herausforderung bedeutet. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Jagdinstinkt des Hundes nicht allzu ausgeprägt ist. Hat der Hund bereits Freundschaft mit einer Katze geschlossen, fällt die Gewöhnung an andere Tierarten leichter. Ist der Hund mit der neuen Situation jedoch überfordert, muss sichergestellt sein, dass die Kleintiere an einem anderen Ort gehalten werden können.

Zu berücksichtigen ist natürlich auch die Hunderasse. So ist der Jagdtrieb bei manchen Rassen wie zum Beispiel Pekinesen oder Maltesern, die als Schoßhunde gelten, weniger ausgeprägt als bei Terriern.

Vorsicht vor Exoten

Es gibt aber auch Grenzen des Zusammenlebens wie mit exotischen Tierarten wie Spinnen oder Giftschlangen, da deren Bisse lebensgefährliche Folgen haben können. Entsprechende Terrarien müssen daher stets gut verschlossen sein.

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