Dass das Leben mit Hund voller Dramen stecken kann, beweist ein Fall aus den USA von 2015. Ein junger Mann, der gemeinsam mit seinem sechsjährigen Pitbull einige glückliche Jahre verbringen durfte und das Tier sogar als Therapiehund für benachteiligte Menschen einsetzte, verlor am 15. März 2015 sein geliebtes Tier. Es waren jedoch nicht Krankheit oder Unfall, die „Burberry“ das Leben nahmen, sondern die Waffe eines Polizisten. Das Echo ließ nicht lange auf sich warten. Tausende von Menschen innerhalb und außerhalb der USA reagieren bis heute schockiert und wütend auf die Geschehnisse.
Die Geschehnisse
Als am 15. März 2015 zwei Polizisten an der Tür von Ian Anderson klingeln, springt auch Hund Burberry zur Tür. Freunde bezeichnen das Tier im Nachhinein als freundlichen und sehr fröhlichen Hund, der Gäste und Freunde stets auf diese Art und Weise begrüßte. Die Polizisten, die aufgrund eines Notrufes zum Haus von Ian Anderson gerufen wurden, kannten Burberry nicht. Während sich einer der beiden herunterbeugt, um den Hund zu streicheln, zieht der andere Polizist seine Waffe und tötet das Tier. Ian Anderson, der das Geschehen nicht beeinflussen konnte, kann die Szenerie nur beobachten. Der Polizist erklärte später, er habe sich von dem sechsjährigen Pitbull bedroht gefühlt, weswegen er zur Waffe greifen musste.
Besonders tragisch: Im weiteren Verlauf der Berichterstattung zeigt sich, dass die Polizei möglicherweise gar nicht zur Adresse von Ian Anderson gerufen worden war, sondern sich in der Tür geirrt haben könnte. Auch wenn dies von offizieller Seite nie bestätigt wurde, gibt Anderson sich hiervon überzeugt. Immerhin habe es keine Frauenschreie in seinem Haus gegeben und diese waren Grund für den Notruf aus dem Wohnviertel. So scheint es, als sei der Tod des Hundes die Folge eines einzigen, großen Irrtums.
Hier eine englischsprachige Videoreportage:
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Ein freundliches und zuverlässiges Tier
Nach der Erschießung seines Hundes richtet Ian Anderson die Facebook-Seite „Justice for Burberry“ ein. Mehr als 30.000 Menschen haben bislang durch Likes und Kommentare ihre Anteilnahme geäußert. Die Seite zeigt jedoch noch mehr, denn hier sehen Besucher, dass Burberry ein ruhiges und zufriedenes Leben geführt haben muss. Geburtstagsparties, Strandspaziergänge und Bilder von einem Pitbull, der sich wie ein Baby herumtragen lässt, wecken Zweifel an der Gefährlichkeit des Tieres. Untermauert wird das durch die Tatsache, dass Burberry nicht nur ein einfacher Hund war, sondern zusätzlich auch als „Service Dog“, also Assistenzhund, arbeiten durfte. Offiziell registriert und zugelassen war es dem Pitbull möglich, Kindern mit Down Sydrom und Autismus im Rahmen einer tiergestützten Therapie zu helfen. Dass dieser Hund einen Polizisten angreifen und verletzen wollte, glauben nur die wenigsten.
Hundeerfahrung als Basisqualifikation
Nachdem sich die Nachricht von der Erschießung des Hundes über das Internet verbreitet hatte, wurden kritische Stimmen hinsichtlich der Hundekenntnis der amerikanischen Polizei laut. Eine Petition zu diesem Thema fordert die Einführung einer zusätzlichen Ausbildung, sodass Polizisten künftig besser einschätzen können, wann von einem Hund eine tatsächliche Gefahr ausgeht. Dass sich in diesem Zusammenhang auch die Diskussion rund um Rassen und ihr Gefahrenpotenzial erneut verstärkte, liegt auf der Hand. Immerhin war Burberry ein Pibull und diesen gegenüber reagieren Menschen häufig ängstlich. Hierbei ist es jedoch im Regelfall egal, ob das Tier eine gute Erziehung und Ausbildung genießen durfte, oder nicht. Die grundsätzliche Bereitschaft, auch tödliche Gewalt gegen einen Hund einzusetzen, scheint bei sogenannten Kampfhunden höher zu liegen, als bei anderen Hunderassen. Polizisten brauchen, um mit diesem Vorurteil besser umgehen zu können, also tatsächlich eine fundiertere Ausbildung. So hätte der Schütze möglicherweise erkennen können, dass Burberry ihn nur begrüßen wollte.
In einem der letzten Posts von der Facebook-Seite „Justice for Burberry“ zeigt Ian Anderson eine flache Holzkiste, in der die Asche des Hundes aufbewahrt wird. Auf ihr geschrieben steht: „Above the Clouds & Past the Stars“. Anderson ließ es sich nicht nehmen, Burberry auch nach seinem Tod nach Hause zu holen. Was am 15. März 2015 tatsächlich passiert ist, wird sich wohl nie ganz herausstellen.