Alle Jahre wieder oder ist denn heut schon Weihnachten?

Wer kennt das nicht? Die Jahre werden immer kürzer. Je älter man wird, desto mehr meint man in einer Art ICE- Schleuder zu sitzen, die Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre rasen an einem vorbei, und man selbst hat das Gefühl gar nicht mehr hinterher zu kommen.

Und jetzt? Ja und jetzt höre ich schon wieder die Weihnachts-Werbe-Spots im Radio in denen mir süffisant lieblich mit einem leicht panischen Unterton vermittelt wird, dass ich am besten jetzt ganz schnell meine Weihnachtseinkäufe erledige, sonst fällt Weihnachten komplett ins Wasser!

Ist er schon da, der Weihnachtsstress?

Was? Echt jetzt?

Ich habe doch noch gar nicht im Supermarkt vor den Lebkuchen kapituliert und auch noch keine Palette Dominosteine gehortet, da ich eigentlich der festen Überzeugung war, dass es doch noch viiiiel zu früh für Lebkuchen, Nelkengewürz, und Glühweinkater ist. Aber anscheinend habe ich auch hier wieder vollkommen vergessen, wie schnell die Zeit vergeht, seitdem man selbst für das Besorgen der Geschenke und das Kochen des 4-gängigen Weihnachtsmenüs zuständig ist.

Bewegt von einer inneren Unruhe, gepaart mit hektischen Flecken im Gesicht muss ich erkennen, dass ich noch gar nicht meine Winterreifen auf mein Auto habe montieren lassen, geschweige denn überprüft habe, ob die Winterjacken vom letzten Jahr noch meinen Kindern passen?!

Doch zum Glück schaffe ich es noch, bevor mich eine Panikattacke heimsucht, einen Blick auf den Familienkalender in der Küche zu werfen, um zu erkennen, dass wir ja erst Mitte November haben.

Kommando zurück, alles halb so wild, beinah hätte ich mich doch tatsächlich zu Panikkäufen verleiten lassen. Doch so könnte ich in aller Seelenruhe einen Glühwein trinken, aber das geht ja nicht, da die Weihnachtsmärkte noch gar nicht aufgemacht haben. Also habe ich wohl doch noch ewig Zeit für Alles.

Für Alles? In dem Moment als mein Puls wieder so weit unten war, dass auch Franzi wieder zur Ruhe kam (sie fängt wirklich immer dann an zu bellen und dreht sich im Kreis, wenn mein Puls höher als 100 Schläge verzeichnet), schlenderte meine 12Jährige Tochter zur Tür herein, nahm sich einen Lebkuchen aus dem Arbeitszimmer von Thomas (er ahnte das mit Weihnachten doch eher als ich), kam zu mir in die Küche und meinte locker flockig , „Ach Mama, wahrscheinlich hast Du schon die Dinge für meinen Adventskalender besorgt, aber es wäre toll, wenn da auch mal ein Nagellack statt Schokolade drin wäre“.

Also doch, Weihnachten ist doch viel näher als ich fürchtete und nun muss ich doch noch vor meinem ersten Glühweinkater aktiv werden und für meine Tochter, meinen Sohn und meinen Mann einen Adventskalender basteln. Wie jedes Jahr, wie immer, weil das schon immer so war, weil das einfach auch erwartet wird, da es noch nie anders war.

Fehlt da noch jemand? Nein, eigentlich nicht, denn für unsere süße Hündin Franzi, MUSS ich keinen Kalender basteln. Für sie WILL ich einen Adventskalender basteln.

Franzi unter dem Adventskalender

Ich kann mich noch erinnern, als vor einigen Jahren meine Freundin (Tierhaarlos) zu Besuch kam;  ich trug ihr grad mein Klagelied von der ach so stressigen Vorweihnachtszeit vor,  da viel ihr Blick auf die vielen selbstgebastelten Adventskalender an der Wand, und ich sah, dass sie anfing zu zählen, und dann sah ich, dass sie nochmal nachzählte. Und wusste ich genau was dann kam…

Meine vor vielen Jahren verstorbene liebe alte Nachbarin aus dem Haus gegenüber hatte damals, als ich selbst noch so alt wie meine Tochter war, einen kleinen schwarzen Pudel, Namens Bernhard. Bernhard begleitet die alte Dame auf Schritt und Tritt, die zwei waren ein unzertrennliches Paar. Ich war damals der festen Überzeugung, dass Bernhard im Prinzip ihr Ehemann sein müsste. Denn wann immer ich die beiden sah, redete und redete und redete die alte Dame mit ihrem Bernhard, erklärte ihm jede Handlung, was sie im Moment tat („so Bernhard, jetzt schauen wir mal nach der Post, warte Bernhard ich schließe nur noch schnell die Türe ab“, oder „Ach Mensch Bernhard jetzt zieh doch nicht so, BERNHARD! Verdammt noch mal, du hast doch gehört was ich gesagt habe!

Ja, Bernhard hat gehört, zumindest dass sie was gesagt hat, aber wir alle guten Ehemänner, ließ auch Bernhard das alles unkommentiert und widersprach ihr eigentlich nie! Ich dachte mir damals nur, dass die arme Frau sehr einsam sein muss, und sie tat mir leid. Heute bin ich schlauer. Aber damals, als sie mir dann auch noch berichtete, dass sie in den Ort gehen werde, um Füllmaterial für Bernhards Adventkalender zu besorgen, war ich der festen Überzeugung, dass meine Nachbarin nicht ganz „normal“ sein kann.

Und genau so, wie ich damals sehr wahrscheinlich meine Nachbarin angeschaut habe, genauso schaute mich in diesem Moment meine Freundin an. „Nici, ist das dein Ernst? Euer Hund bekommt auch einen Adventskalender? Hast Du sonst nichts zu tun? Denkst Du wirklich, dein Hund freut sich auf Weihnachten und weiß anhand des Kalenders in 24Tagen ist es soweit? Warum machst Du dir den Stress? Was hast du denn da drin? Geht es dir gut? Nici, das ist doch nicht normal!“ Das waren so zusammengefasst die Worte, die ich, neben dem bekannten besorgten Mitleidsblick in ihren Augen las. Wie ich schon erwähnte, hat meine Freundin kein einziges Tierhaar an ihrer Kleidung kleben, was bedeutet, dass sie es einfach nie verstehen würde, warum ich auch meinen Hund einen Adventskalender bastle. Also habe ich es auch nicht versucht ihr zu erklären, sondern schenkte ihr und mir noch einen Glühwein ein.

Eigentlich weiß doch jeder Mensch, der schonmal jemand anderem ein Geschenk gemacht hat, was das für eine Freude ist! Ich rede hier von der Freude, die man selbst hat, wenn man jemanden etwas schenkt. Die Vorfreude beim Einpacken, wenn man sich vorstellt, wie der andere schauen wird, wenn das Geschenk ausgepackt wird. Die strahlenden Augen, wenn das Geschenk gut ankommt. Ich behaupte sogar, dass es mehr Freude macht, etwas zu schenken, als etwas geschenkt zu bekommen.

Franzi hat ein neues Kissen

So und nun kombinieren wir das schöne Gefühl des Schenkens mal mit dem absolut wundervollen Gefühl, welches wir haben, wenn wir mit unserem Hund zusammen sind. Franzi zum Beispiel ist immer gut gelaunt, freut sich immer uns zu sehen, freut sich wenn wir nicht mehr sauer sind, nachdem sie was angestellt hat, freut sich wenn sie was zu essen bekommt, sie freut sich wenn ich sie einfach mal anschaue, ja sogar als sie vor Kurzem operiert wurde und nachweislich starke Schmerzen hatte, zeigte sie schwanzwedelnd ihre Freude über uns, als wir sie vom Tierarzt abholten. Sie ist für jede gute Geste dankbar und verzeiht einfach alles. Und ENDLICH können wir uns selbst eine Freude machen und basteln unserem Seelenhund einen Adventskalender. Franzi wird sich freuen, wie immer, wie jedes Jahr! Und obwohl ich ihr schon immer einen Adventskalender gebastelt habe, weiß ich genau, würde sie es nie und nimmer erwarten und auch deshalb macht es mir einfach eine wahnsinnige Freude ihr dieses Jahr wieder einen Adventskalender zu basteln.

Als ich Franzi damals den ersten Kalender gebastelt habe, musste ich an meine Nachbarin denken, und erinnerte mich daran, wie sie ebenfalls damals für ihren Bernhard einen Kalender gebastelt hat. Aber eigentlich auch für sich selbst. Denn es müssen ja nicht immer, oder nicht nur Hundeleckereien in den Kalender hinein, natürlich gehört das auch dazu, aber ich habe mir zum Beispiel angewöhnt auch andere Kleinigkeiten mit in den Kalender zu packen. Hier mal ein Magnet mit einem Hundekopf drauf, oder ein schönes Türschild auf dem Unmissverständlich klar gemacht wird, dass hier Hundeliebhaber wohnen. Auch Nützliches für Franzi fand einen Platz in dem Kalender: Eine Zeckenzange, eine neue Adresshülse für ihr Halsband, ach ja, und ein Hundehalsband! Letztes Jahr bekam sie sogar noch ein Kissen auf dem Stand „reserviert für den Hund“ – das passte zwar nicht in den Kalender hinein, aber es lag dann ganz plötzlich, nachdem Franzi ihr Advents-Leckerli mampfte, auf der Couch.

Also warum denn eigentlich nicht? Was spricht dagegen, für Bernhard, Franzi, Bello und Co. einen Adventskalender zu basteln? Was spricht dagegen, den Hund einmal mehr zum Schwanzwedeln zu bringen? Was spricht dagegen, sich zur Adventszeit einfach selbst mal zu beschenken? Einfach Kleinigkeiten zu nehmen, die in den Adventkalender zu stecken und sich an den 24 stressigen Tagen einfach mal ein wenig freuen, zusammen mit seinem Hundi?

Testerin Franzi auf Hundekissen von Pfotenschild bei Hund.info

Mir macht es eine Riesenfreude und der Gedanke daran, jetzt wieder die Tütchen zu füllen mit kleinen Aufmerksamkeiten für meinen Hund und mich, lässt den ganzen vorweihnachtlichen Stress ein ganz klein bisschen weniger erscheinen.

Ich mache dies nun schon seitdem unsere Franzi zu unserer Familie gehört und an die Blicke unserer Freunde habe ich mich gewöhnt, im Gegenteil, mir tut es fast ein bisschen leid, dass ihnen diese kleinen 24 Freuden in der Vorweihnachtszeit mit einem treuen Vierbeiner an ihrer Seite vergönnt bleibt.

Also ihr lieben Hunde Mamas und Hunde Papas, deren Hund eben schlicht weg ein vollwertiges Familienmitglied ist, werdet kreativ und bastelt euch einen tollen Adventskalender!

Idealerweise bastelt man einen, den man jedes Jahr einfach nur noch neu füllen kann, so hat man schon im kommenden Jahr wieder etwas Zeit gespart. Hier reicht zum Beispiel schon eine lange Kordel oder Leine, 24 Wäscheklammern (aus Holz sehen sie einfach schöner aus), und 24 kleine Papiertüten, fertig ist der Kalender. Wahrhaftig sollte der Kalender in einer gewissen Höhe befestigt werden, sonst erliegt Euer Hund wahrscheinlich der instinktiven Versuchung und schnappt sich den Inhalt des Kalenders auf einmal ?

Da ich nun ganz genau aus eigener Erfahrung weiß, wie zeitaufwendig es sein kann 24 kleine Herzlichkeiten zu finden (ich bekomme eben im Moment hektische Flecken wenn ich daran denke, dass ich mir noch was für meine Kinder und Thomas einfallen lassen muss) habe ich mir die Mühe gemacht und in dem Onlineshop von Thomas eine extra Kategorie erstellt, mit lauter kleinen liebgemeinten Aufmerksamkeiten, die nicht viel kosten und bei Hund und Halter sicherlich gut ankommen, hier findet ihr bestimmt einige tolle Dinge für den Adventskalender, und spart eine Menge Zeit.

Viele dieser Sachen habe ich auch schon zum Nikolaus verschenkt oder einfach nur als kleine Aufmerksamkeit als Mitbringsel verschenkt. Die Mitarbeiter im Tierheim zum Beispiel (an sie sollte auch manchmal gedacht werden) haben sich damals über die Tassen wahnsinnig gefreut, als wir diese kurz vor Weihnachten zusammen mit Futterspenden im Tierheim abgegeben haben.

Es gibt also immer eine Gelegenheit sich selbst oder anderen etwas Gutes zu tun, denn hier spürt man auch einfach wieder den eigentlichen Sinn des Schenkens, nämlich mal wieder an jemanden Denken, sich mit ihm befassen und darüber nachdenken, mit was oder wie man demjenigen eine Freude bereiten kann, und wenn derjenige oder diejenige eben der heißgeliebte treue Hund an seiner Seite ist, dann ist auch das genau so wie es sein soll und völlig richtig so.

Ich werde nun gleich in den Ort gehen, Hundekekse, Lebkuchen und Glühwein kaufen und dann freue ich mich vielleicht doch jetzt schon ein wenig auf Weihnachten…

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