Klar: Das Herumtollen mit dem Hund auf der Wiese macht Spaß… auch Frauchen und Herrchen. Gleichzeitig ist es jedoch auch wichtig, seinen besten tierischen Freund geistig auszulasten. Vor allem dann, wenn es darum geht, sinnvoll Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen, fragen sich viele Hundebesitzer, welche Freizeitaktivitäten die Entwicklung des Hundes unterstützen können.
Hierbei ist es nicht nötig, immer nur auf dieselben Klassiker zurückzugreifen. Im Gegenteil! Es gibt viele Ideen, die für etwas mehr Abwechslung im tierischen Alltag sorgen können – und ganz nebenbei auch die Bindung zwischen Tier und Mensch stärken.
Warum ist es so wichtig, einen Hund auch geistig zu fordern?
Damit sich ein Hund rundum wohlfühlen kann, ist es auch wichtig, ihm immer wieder neue, geistige Anreize zu bieten. Unter anderem verhelfen diese den Tieren oft zu einem gesünderen Selbstbewusstsein – vor allem dann, wenn am Ende der jeweiligen Aufgabe eine Belohnung wartet. Auch der Faktor der Ausgeglichenheit sollte in diesem Zusammenhang nicht unterschätzt werden. Tiere, die öfter Denksportaufgaben lösen, fühlen sich oft wohler und zeigen dies auch nach außen.
Eine weitere gute Nachricht: Kopfarbeit für Hunde muss weder aufwendig noch teuer sein. Im Gegenteil! Es gibt etliche Möglichkeiten, die eigenen vier Wände noch spannender zu gestalten. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang natürlich auch immer, den individuellen Charakter des Hundes zu berücksichtigen. Manche Tiere lernen schneller als andere. Ein Hund sollte keineswegs überfordert werden. Wenn er seine Aufgaben über einen längeren Zeitraum hinweg nicht lösen kann, ist es durchaus möglich, dass er die Lust am Spielen verliert. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer wieder Erfolgserlebnisse für sich verbuchen kann.
Zusatztipp: Bei den etwas schwierigeren Übungen bietet es sich an, Schritt für Schritt vorzugehen, um die erworbenen Erkenntnisse zu festigen. Danach kann der Schwierigkeitsgrad immer noch gesteigert werden.
Leckerlis als Belohnung, aber…
Die meisten Hunde lieben es, für Leckerlis zu „arbeiten“. Dennoch ist es natürlich wichtig, dass die Halter ein Auge darauf haben, wie viel bereits konsumiert wurde. Sollte Ihr Hund unter Übergewicht leiden oder bereits zu viele kulinarische Belohnungen bekommen haben, ist es meist auch möglich, ihm mit einem Spielzeug eine Freude zu machen. Ziehen Sie die verfütterten Leckerlis auch immer von den „Hauptmahlzeiten“ ab.
Ein hilfreicher Einsteigertipp
Hunde sollten weder mit der Dauer der Übungen noch mit deren Schwierigkeitsgrad überfordert werden. Daher ist es sinnvoll, lieber langsam einzusteigen und sich dann langsam zu steigern. Besonders ungeduldige Hunde werden bereits ab fünf Minuten nervös. Bei ihnen ist es sinnvoll, lieber kürzer, aber dafür öfter zu spielen.
Am Ende einer jeden Übung sollte immer ein Erfolgserlebnis stehen. Ansonsten ist der Reiz, beim nächsten Mal wieder mitzumachen, eher niedrig.
Idee Nr. 1: Mehr Abwechslung in die Grundkommandos bringen
Wenn Ihr Hund dazu in der Lage ist, auf „Platz“ und „Sitz“ angemessen zu reagieren, ist es vielleicht an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen? Verändern Sie die Kommandos, indem Sie nicht mehr auf die Sprache, sondern zum Beispiel auf Handzeichen setzen. Umgekehrt kann es auch Spaß machen, dem Hund beizubringen, ausschließlich auf das sprachliche Kommando zu hören, indem Sie sich beispielsweise mit dem Rücken zu ihm aufstellen. Kleine Veränderungen können hier oft Großes bewirken und für das Tier eine echte Herausforderung darstellen.
Auch Futter-Geduldsspiele können sich auszahlen. Überprüfen Sie zum Beispiel, ob Ihr Hund es schafft, in der „Sitz“-Position zu bleiben, wenn Sie ein Leckerli vor ihm platzieren. Viele Halter werden mit Hinblick auf Ablenkungen dieser Art oft sehr kreativ und lernen ihren Hund so immer wieder auf neue Weise kennen.
Idee Nr. 2: Einfache Tricks üben
Leichte Tricks ohne viel Equipment lassen sich unter anderem auch super in der Wohnung üben! Eine besonders beliebte Variante: Die Rolle! Auch der absolute Klassiker, das Pfötchen Geben, kommt sicherlich nie aus der Mode. Was einfach aussieht, stellt für viele Hunde eine echte Denksportaufgabe dar.
Idee Nr. 3. Suchspiele
Hier haben die Hunde die Möglichkeit, ihre Belohnung selbst zu finden. Sie müssen ihre Nase anstrengen, um die richtige Fährte auszunehmen. In der Regel findet sich in einer Wohnung immer mindestens ein hervorragendes Versteck, das tierische Spürnasen auf besondere Weise herausfordert.
Wahlweise können Sie Such- und Apportierspiele auch miteinander verbinden! Gewöhnen Sie Ihr Tier daran, ein bestimmtes Spielzeug zu finden und zu Ihnen zu bringen. Als Belohnung wartet dann ein Leckerli.
Je nach Wohnungsgröße bietet es sich natürlich auch an, zumindest teilweise auf das klassische Apportieren zu setzen. Werfen Sie ein Spielzeug weg und lassen Sie es sich wieder bringen. Zum Schutz der Inneneinrichtung sollten hierfür eher weiche Hundespielzeuge verwendet werden.
Idee Nr. 4: Einen Parcours aufbauen
Das Wetter ist zu schlecht, um den nächsten Hundespielplatz aufzusuchen? Kein Problem! Mit ein wenig Fantasie lässt sich auch ein kleiner Parcours im Wohnzimmer bauen! Nutzen Sie hierzu Kartons, Stangen, Kissen, Blumentöpfe (als Pylonen Ersatz) und erschaffen Sie so ein ganz besonderes „Hundereich“.
So kann aus einem Stuhl eine „Unterführung“ und aus einem Besenstiel eine Sprungherausforderung werden. Selbstverständlich ist es wichtig, dass das Schwierigkeitslevel des Parcours an die Fähigkeiten des Hundes angepasst wurde.
Idee Nr. 5: Kartons als Futterversteck
Eierkartons und kleinere Kartons eignen sich super dazu, um Leckerchen und Co. zu beherbergen. Die Aufgabe der Hunde ist klar: Sie sollen die Kekse aus den Kartons holen und dürfen sie sich dann schmecken lassen. Exakt an dieser Stelle kommt der bereits erwähnte Geruchssinn ins Spiel. Oft wissen die Hunde genau, wo sich das Leckerli befindet. Die Frage ist vielmehr: Wie komme ich ran?
Fazit
Hunde sind – unabhängig von ihrer Rasse – sehr schlau und verfügen über die unterschiedlichsten Talente. Wichtig ist es, dass diese gefördert werden – und zwar genau so, wie es zum individuellen Tempo des Tieres passt. Manche Hunde brauchen ein wenig länger, um ein Spielprinzip zu verstehen, andere sind sehr schnell und fast schon wissbegierig.
Nehmen Sie sich daher ein wenig Zeit, um ihr Tier und seine Bedürfnisse zu verstehen. Gehen Sie in seinem Tempo vor und zeigen Sie ihm, dass es durchaus auch in der Wohnung möglich ist, viel Spaß zu haben.
Endlose Spaziergänge machen unglaublich viel Spaß. Aber: Der Kopf möchte ebenfalls arbeiten. Und genau das kann mit Hilfe von kreativen Spielideen immer wieder aufs Neue unterstützt werden.